5000 Flüchtlinge auf Stegskopf?

- Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Daaden könnten nach SZ-Informationen sogar 5000 Flüchtlinge ein vorübergehendes Zuhause finden. Foto: goeb
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damo 1500 Plätze: Das ist derzeit die offizielle Sprechweise, wenn es um die geplante Flüchtlingsunterkunft auf dem Stegskopf geht. Hinter den Kulissen ist aber von einer anderen Zahl die Rede: Wie die SZ aus mehreren Quellen erfahren hat, soll bei den nötigen Arbeiten an Versorgungseinrichtungen direkt für ein Maximum von 5000 Menschen geplant werden. So viele Betten ließen sich zwar in den bestehenden Gebäuden auf dem Stegskopf nicht unterbringen, aber im ehemaligen Lagerbereich gibt es viele asphaltierte Flächen, auf denen Container errichtet werden könnten.
Die SZ hat am Montag die Staatskanzlei in Mainz mit diesen Informationen konfrontiert – und die Behörde hat nicht dementiert. Sie hält am bisherigen Duktus fest: Die 1500 Plätze werden als Momentaufnahme dargestellt. Schon in der ersten Pressemitteilung aus dem Haus der Integrationsministerin Irene Alt hieß es am Donnerstag, dass „zunächst“ 1500 Plätze bereitgestellt werden sollen. Montag nun erhielt die SZ folgende Antwort aus Mainz: „Derzeit sehen die Planungen für den Stegskopf 1500 Plätze vor. Generell ist die Landesregierung aktuell laufend dabei, überall dort neue Plätze zu schaffen, wo es realistische Voraussetzungen gibt.“
Im Altenkirchener Kreistag nutzte Landrat Michael Lieber am Montag die Debatte um den Nachtragshaushaltsplan, um sich zum Stegskopf und zur aktuellen Flüchtlingssituation zu äußern. Er warb dafür, den Zuzug als Chance zu begreifen. Gerade einer Region, die mitten im demografischen Wandel stecke, biete sich so eine Gelegenheit, neue Fachkräfte zu gewinnen. Und: „Wir können stolz sein, dass wir die großartige Leistung dieses Landes unterstützen können“, sagte er mit Verweis darauf, dass Deutschland ein „so aufgeschlossenes und offenes Land ist, das in der Lage ist, so viele Menschen aufzunehmen, die auf der Flucht sind“.
Der Landrat kam zudem auf das Betretungsverbot zu sprechen, das nach wie vor für weite Teile des früheren Truppenübungsplatzes gilt. Lediglich für den Bereich des Lagers, der nicht mit Kampfmitteln belastet sei, und für die Zufahrtsstraßen werde dieses Verbot wegen der Einrichtung der Flüchtlingsunterkunft kurzfristig außer Kraft gesetzt.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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