Wanzen-Alarm im Amtsgericht

- Allein in Mitteleuropa kommen 70 verschiedene Arten von Baumwanzen vor – weltweit sind 6000 Arten gezählt worden. Zur Unterordnung der Wanzen insgesamt gehören sogar 40 000 verschiedene Arten. Foto: Alpsdake
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Baumwanzen haben sich im Gericht breitgemacht – Pressesprecherin Julia Lingenhoff bestätigte SZ-Informationen, nach denen die Tiere in Büros an der Berliner Straße ihr Unwesen treiben.In den Räumen des Amtsgerichts, vor allem im zweiten und dritten Stock des Hochhauses, sind sie unangenehm aufgefallen. Berichtet wurde, dass mitunter Wanzen auf die Schreibtische fielen – keine schöne Vorstellung. Die gute Nachricht: Die Baumwanzen beißen nicht und sind auch nicht als Krankheitsüberträger bekannt. Sie sind offenbar einfach nur lästig, wenn sie zwischen Aktendeckeln und auf Computer-Tastaturen krabbeln.
Eine Fachfirma habe die vorhandenen Exemplare entfernt und bestätigt, dass die Tiere „harmlos“ seien, sagte Lingenhoff. Insektenspray sei so zum Einsatz gekommen, dass keinerlei Schadstoffe ins Gebäude gelangen konnten. Viele Baumwanzen entwickeln einen wenig sympathischen Charakterzug, wenn sie in die Enge getrieben werden und sich bedroht fühlen: Sie sondern aus Stinkdrüsen einen sehr unangenehmen Geruch ab. Deswegen werden sie auch „Stinkwanzen“ genannt.
Inzwischen hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) die Stelle lokalisiert, an der die Wanzen ihr Schlupfloch gefunden haben. Im Bereich einer Fensterfront, so Julia Lingenhoff, seien die Insekten offenbar eingewandert. Nun warten die Gerichtsmitarbeiter darauf, dass die Wanzen ausgesperrt werden. Eine Baufirma soll die Löcher schließen, durch die die Tiere ins Gebäude kommen. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW hat einen entsprechenden Auftrag erteilt, man wartet noch auf Material.
Ob man tatsächlich alle Schlupflöcher erwischt, ist allerdings fraglich. Die Fluginsekten sind findig und suchen angesichts der Kälte gern ein warmes Plätzchen. Edelgard London vom Siegener Schädlingsbekämpfungsbetrieb London erklärte auf Anfrage, es sei praktisch unmöglich, gegen die Tierchen vorzugehen: „Wir dürfen aus Umweltschutz- und Gesundheitsgründen keine Insektizide anwenden.“
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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