Trotz Verbot des Landrats
Polizei greift durch: Rund 200 „Spaziergänger“ in Altenkirchen

- Am Marktplatz hielt der Tross der „Montagsspaziergänger“ inne, bis die Polizei mit der Aufnahme von Personalien begann.
- Foto: dach
- hochgeladen von Christian Schwermer (Redakteur)
dach Altenkirchen. Der Landrat hatte ihn per Allgemeinverfügung eigens verboten, trotzdem wollten einige Dutzend Menschen nicht auf ihren „Montagsspaziergang“ in Altenkirchen verzichten.
Am Abend kamen etwa 200 Personen auf dem Konrad-Adenauer-Platz nahe des Bahnhofs zusammen. Aus einer „Flüstertüte“ machte ein Mitarbeiter der Kreisverwaltung unmissverständlich klar: „Die Versammlung ist hiermit verboten.“ In unmittelbarer Nähe hielten sich diverse Polizeikräfte auf, positionierten sich so, dass die „Wandersleut’“ zumindest einen bestimmten Weg nicht nehmen konnten. Sie nahmen einen anderen. Die Beamten begleiteten den Spaziergang mit ihren Fahrzeugen unter Blaulicht.
dach Altenkirchen. Der Landrat hatte ihn per Allgemeinverfügung eigens verboten, trotzdem wollten einige Dutzend Menschen nicht auf ihren „Montagsspaziergang“ in Altenkirchen verzichten.
Am Abend kamen etwa 200 Personen auf dem Konrad-Adenauer-Platz nahe des Bahnhofs zusammen. Aus einer „Flüstertüte“ machte ein Mitarbeiter der Kreisverwaltung unmissverständlich klar: „Die Versammlung ist hiermit verboten.“ In unmittelbarer Nähe hielten sich diverse Polizeikräfte auf, positionierten sich so, dass die „Wandersleut’“ zumindest einen bestimmten Weg nicht nehmen konnten. Sie nahmen einen anderen. Die Beamten begleiteten den Spaziergang mit ihren Fahrzeugen unter Blaulicht.
"Spaziergänger" verabreden sich über das Internet
Im Tross ging es durch die Kreisstadt zum Marktplatz in der Fußgängerzone. Hier wurden Lichter unter dem Weihnachtsbaum abgestellt, der in der Mitte des Platzes steht. „Lösen Sie diese Versammlung bitte sofort auf“, tönte es aus der „Flüstertüte“. Jemand brüllte zurück: „Das ist keine Versammlung.“ Zur Erinnerung: Es gab keine Anmeldung für eine Veranstaltung, die „Spaziergänger“ hatten sich, wie schon eine Woche zuvor, übers Internet verabredet, um ihren Unmut über den Umgang mit der Corona-Pandemie zum Ausdruck zu bringen.

- Die Polizei wartet zunächst ab, greift dann aber durch. In zwei Fällen überwältigten mehrere Ordnungshüter Teilnehmer, drückten sie zu Boden, fesselten sie schließlich und führten sie ab.
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Polizisten drücken Teilnehmer zu Boden und führen sie ab
Das geschah auf dem Marktplatz dann stimmlich: „O Tannenbaum“ und „O du fröhliche“ erschallte aus diversen Kehlen. Als die Polizei schließlich dazu überging, bei einigen Teilnehmern die Personalien festzustellen, zog der Tross ab. Etwa die Hälfte der ursprünglichen Spaziergänger kam erneut am Konrad-Adenauer-Platz zusammen, um – über eine leicht veränderte Route – wieder am Marktplatz Station zu machen. Diesmal gingen die Beamten bei ihrem Eintreffen prompt dazu über, sich Ausweise zeigen lassen. In zwei Fällen überwältigten mehrere Polizisten Teilnehmer, drückten sie zu Boden, fesselten sie schließlich und führten sie ab. Einer der beiden rief dabei laut „Freiheit!“, woraufhin Teile des verbliebenen Pulks auf der Wilhelmstraße kurz „Friede, Freiheit, keine Diktatur!“, skandierte.
Im AK-Oberkreis wirkte das Vorgehen der Kreisverwaltung aber offenbar. Hier gab es nach Polizeiangaben keine „Spaziergänge“, nachdem sich eine Woche zuvor in Kirchen eine kleinere Gruppe auf den Weg gemacht hatte. Auch hier waren diesmal Beamte vor Ort.


Autor:Achim Dörner (Redakteur) aus Betzdorf |
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