Auer und Wingeshäuser haben wieder einen Arzt
Dr. Röhrig übernimmt Praxis / Ortsvorsteher zufrieden
vö Aue. Auf diese Meldung hat die Einwohnerschaft in Aue und Wingeshausen gewartet: Die ärztliche Versorgung in den beiden Ortschaften ist offenbar gesichert. Nach der Schließung der Gemeinschaftspraxis Welscheid/Fischer zum 31. März (die Siegener Zeitung berichtete) steht ab heute, 1. April, ein neuer Mann den Patienten zur Verfügung.
Dr. Röhrig, 48-jähriger Allgemeinmediziner aus dem Raum Gießen, bezieht die Räumlichkeiten an der Hauptstraße 33 in Aue. Dabei könnte es sich um ein längerfristiges Engagement handeln, denn der Arzt ist daran interessiert, das Gebäude ganz zu übernehmen, wie die SZ erfuhr. Maßgeblichen Anteil an der Wiederbesetzung der Praxis haben die beiden Ortsvorsteher Heinz-Jürgen Schneider (Aue) und Karl-Heinrich Sonneborn (Wingeshausen), die in den vergangenen Wochen und Monaten weder Kosten noch Mühen gescheut haben, um nach möglichen Interessenten Ausschau zu halten.
Es seien allein 45 Kliniken angeschrieben, darüber hinaus viele Kontakte mit Ärzten geknüpft worden, die noch auf befristete Zeit in Diensten der Bundeswehr stünden, berichtete gestern Karl-Heinrich Sonneborn im Gespräch mit der Siegener Zeitung. Sehr gut habe man mit dem Bad Berleburger Arzt Dr. Holger Finkernagel zusammen gearbeitet, der verschiedene Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt habe. Für Heinz-Jürgen Schneider ist die positive Entscheidung Dr. Röhrigs folgerichtig: »Es kann nicht sein, dass es für Aue und Wingeshausen plötzlich keinen Arzt mehr gibt.« Immerhin lebten in beiden Ortschaften 3000 Menschen, hinzu kämen Patienten aus Birkelbach, Röspe und Berghausen.
»Sehr zufrieden« war auch Bad Berleburgs Sozialamtsleiterin Angelika Winkler mit der aktuellen Entwicklung in Sachen Arztpraxis. Mit einer derart schnellen Lösung sei vor rund 14 Tagen noch nicht zu rechnen gewesen, »doch offenbar hat sich das Engagement der Ortsvorsteher bezahlt gemacht«. Die aktuelle Entwicklung in der Bad Berleburger Ortschaft war offenbar auch für die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe ein wenig zu schnell. Denn auf Nachfrage teilte die Pressestelle gestern mit, »dass unserem Zulassungsausschuss über eine Praxisübernahme bisher nichts bekannt ist«.
Was aber Dr. Röhrig nicht daran hindern dürfte, ab heute in Wittgenstein zu praktizieren. Ab 7.30 Uhr übrigens, wie der Anrufbeantworter zu berichten wusste.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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