Nadelöhr in Raumland
B480: Problemstellen vor der Beseitigung

- Nach dem Ende der Maßnahme soll dieses Nadelöhr auf der Bundesstraße 480 beseitigt sein. Denn neben dem Ausbau der Straße plant die Deutsche Bahn AG eine neue Eisenbahnbrücke. Archivfoto: Timo Karl
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tika Bad Berleburg. Eine Radtour als Protestaktion hob die Problematik rund um die Bundesstraße 480 zwischen Bad Berleburg und Raumland vor einigen Monaten noch einmal auf das Tapet der Öffentlichkeit. Viele Menschen nutzen die Straße, um mit dem Zweirad zwischen den Orten zu verkehren, immer wieder sind auch Fußgänger unterwegs – obwohl keinerlei Fußweg besteht. Eine besondere Crux auf der Strecke zwischen Dorf und Kernstadt ist die Eisenbahnbrücke, die nicht nur in die Jahre gekommen ist, sondern auch für eine massive Beeinträchtigung der Sicht sorgt und gleichzeitig ein Nadelöhr darstellt.
Nun kommt neue Bewegung in die Planungen rund um die Sanierung und den Ausbau der Strecke.
tika Bad Berleburg. Eine Radtour als Protestaktion hob die Problematik rund um die Bundesstraße 480 zwischen Bad Berleburg und Raumland vor einigen Monaten noch einmal auf das Tapet der Öffentlichkeit. Viele Menschen nutzen die Straße, um mit dem Zweirad zwischen den Orten zu verkehren, immer wieder sind auch Fußgänger unterwegs – obwohl keinerlei Fußweg besteht. Eine besondere Crux auf der Strecke zwischen Dorf und Kernstadt ist die Eisenbahnbrücke, die nicht nur in die Jahre gekommen ist, sondern auch für eine massive Beeinträchtigung der Sicht sorgt und gleichzeitig ein Nadelöhr darstellt.
Nun kommt neue Bewegung in die Planungen rund um die Sanierung und den Ausbau der Strecke. Kurzfristig ist zwar noch nicht mit einer Entschärfung zu rechnen, immerhin gibt es nun aber einen konkreten Zeitplan für die geplante Maßnahme. Im Jahr 2025 soll der Startschuss für die Maßnahme fallen. Mit dem Baubeginn soll dann eine – nach jetzigem Stand – zwei- bis dreijährige Ausbauphase beginnen. Wie lange die Maßnahme tatsächlich andauert, hängt „maßgeblich vom Planungs- und Bauablauf der Deutschen Bahn AG ab“, heißt es in einer Mitteilung, die ursprünglich für den Ausschuss Planen, Bauen, Wohnen und Umwelt der Stadt Bad Berleburg vorgesehen war. Denn die Deutsche Bahn plant parallel zum Ausbau der Straße einen Ersatzneubau der Bahnbrücke als Fachwerktragwerk ohne den bisherigen Mittelpfeiler. Während diese Maßnahme im Verantwortungsbereich der Deutschen Bahn liegt, zeichnet der Landesbetrieb Straßenbau NRW für die Planung der Straße verantwortlich. Geplant ist, die B 480 gen Südosten ins Wiesengebiet „Auf dem Sand“ zu verlegen, um den Kurvenabschnitt unter der Bahnbrücke zu entschärfen. Teilweise soll auf der Strecke eine Erhöhung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 70 km/h statt bislang 50 km/h erfolgen.
Geplant ist zudem der Neubau eines Kreisverkehrsplatzes anstatt der bisherigen Einmündung der Limburgstraße zur B 480 mit drei Einfahrten. Um den Gesamtzeitraum der Baumaßnahme zu reduzieren ziehen die Planer in Betracht, diesen Bauabschnitt vom neu zu bauenden Kreisverkehrsplatz bis zum Bauende in Bad Berleburg vom Gesamtprojekt zu lösen und vorzuziehen. Dann würde der Ausbau in diesem Abschnitt ein eigenständiges Projekt darstellen und wäre von Faktoren wie etwa dem Bau der Bahnbrücke weitestgehend unabhängig.
Wirkung haben indes offenkundig die immer wiederkehrenden Forderungen nach der Integration eines Radwegs parallel zur Hauptverkehrsstraße gezeigt: So ist ein kombinierter Geh- und Radweg auf der nordwestlichen Seite der B480 als Anschluss des bestehenden Eder-Radwegs in Raumland avisiert. Die Verantwortlichen denken noch darüber nach, den Geh- und Radweg bis zur Kreuzung an der Landesstraße 906 (Stöppelsweg) zu verlängern und möglicherweise sogar einen geschlossenen Verlauf herzustellen. Hinzu kommt der Neubau diverser Stützwände im Zuge des Ausbaus der Straße selbst. Die Ausbaustrecke beginnt etwa an der Einmündung der Landesstraße 553 (Wittgensteiner Straße) in die B480 in Raumland und zieht sich über 1,76 Kilometer bis zur Kreuzung der B480 mit der Limburgstraße in Bad Berleburg.
En détail sind im Regelquerschnitt der neu angelegten Straße zwei Fahrstreifen à vier Meter Breite einschließlich zwei Mal 0,5 Meter Randstreifen vorgesehen. Hinzu kommt eine Grünfläche als Sicherheitsstreifen mit einer Breite von 1,75 Metern und daneben ein Geh- und Radweg mit einer Breite von 2,5 Metern. Vorgesehen ist außerdem eine Mulde mit 1,5 Metern Breite. Bereichsweise sind Abweichungen in der Straßenführung denkbar, etwa in Einmündungsbereichen, an Bushaltestellen sowie im Bereich von Bauwerken. Nach dem geplanten Kreisverkehr an der Einmündung Limburgstraße ändert sich zudem der Regelquerschnitt. Geplant sind ab dann zwei Fahrstreifen à 3,5 Meter Breite und eine Grünfläche mit Sicherheitsstreifen mit einer Breite von 0,75 Metern. Die Breite des Geh- und Radweges sowie des Banketts bleiben unverändert.
Derzeit befindet sich der Ausbau der B480 noch in der Entwurfsphase. Umwelttechnische Gutachten sind laut Mitteilung in Bearbeitung und haben einen wesentlichen Einfluss auf den Ausbau. Im ersten Quartal 2021 wollen die Verantwortlichen mit der allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit beginnen, in diesem Zuge wollen sie vorsorglich auch Themen aus der Planfeststellung aufgreifen. Die Einreichung des Entwurfs zur Genehmigung ist ebenfalls 2021 geplant, eine Genehmigung soll bis Ende 2022 erfolgen. Die Verhandlungen zur Planfeststellung sollen dann Anfang 2023 stattfinden, ehe zwei Jahre später der Baustart vorgesehen ist.
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