Berleburger Hubertusmesse als jagdkulturelles Glanzlicht
Hornisten bringen Konzertbesucher auf Musikgeschmack
sz Bad Berleburg. Auf ein ganz besonderes jagdkulturelles Glanzlicht dürfen sich Jägerschaft und Kulturfreunde freuen, wenn am 18. November in Bad Berleburg das Ensemble »Souvenir de Nienover« die »Grande Messe de Saint Hubert« aufführt. Das Hornensemble ist aus dem Jagdhornbläsercorps der Forstlichen Fakultät der Uni Göttingen hervorgegangen, existiert seit etwa vier Jahren, besteht je zur Hälfte aus professionellen und Freizeit-Hornisten, wird in Bad Berleburg von Oliver Kersken geleitet, der als Dozent für Naturhorn an der Musikhochschule Leipzig und als Intendant der Düsseldorfer Hofmusik tätig ist und darüber hinaus den »Deutschen Naturhorn-Solisten« angehört.
Den regionalen jagdlichen wie musikalischen Bezug stellte Kammerdirektor Johannes Röhl her, auf dessen Initiative dieses Konzert zustande kam und der in der ersten Stimme bläst. Seit Jahrhunderten ist es in den Ardennen Tradition, in der Zeit des Hubertustages – um den 3. November herum – eine festliche Messe zu Ehren des Schutzheiligen der Jagd abzuhalten. Die dort vorgetragenen, zunächst nur mündlich weitergegebenen Musikstücke, wurden im Laufe der Zeit zum Teil »auskomponiert« und niedergeschrieben. Prof. Hermann Baumann hat in den 90er Jahren die Messe auf der Grundlage dieser Kompositionen neu arrangiert, so dass sie heute von vier bis fünf Stimmen, meist in »Es« gestimmten Parforcehörnern, wenn möglich mit Orgelbegleitung, vorgetragen werden. Die Aufführungstradition hat sich dabei in Deutschland von der typischen katholischen Messe zu Ehren des heiligen Hubertus hin zu einer konfessionsunabhängigen Tradition gewandelt und wird heutzutage in den ersten Wochen des Novembers als Hubertusmesse sowohl in katholischen als auch evangelischen Kirchen dargeboten.
Dies kann konzertant oder aber im Rahmen eines Gottesdienstes geschehen, wobei häufig Fragen im Zusammenhang mit der Verantwortung für die Schöpfung Predigtinhalt sind. Die Musik ist anspruchsvoll, vermittelt jedoch nach wie vor den herben Charme der Naturhörner, die mit ihrem rauhen Klang ein Stück Natur in den Kirchenraum holen. Für dieses Glanzlicht in dunkler Zeit wird kein Eintritt erhoben, aber empfohlen, wegen des hohen Andrangs rechtzeitig anzureisen und die Plätze einzunehmen.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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