Windkraft auf dem "Prenzenberger Kopf"
Eder Energy prüft Brunnen-Problematik

- Die Windkraft ist und bleibt ein Reizthema in Arfeld. Ein Gutachter soll nun im Auftrag von Eder Energy prüfen, ob durch die geplanten Arbeiten am „Prenzenberger Kopf“ ein Brunnen in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.
- Foto: Timo Karl (Archiv)
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tika Arfeld. Die Oberböden sind abgeschoben – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Bis auf Weiteres allerdings soll auf dem „Prenzenberger Kopf“ bei Arfeld aber auch nicht mehr passieren. „Bis jetzt haben wir nichts wirklich gemacht. Und dabei bleibt es zumindest vorerst auch“, erklärte Karl Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg im SZ-Gespräch. Der Geschäftsführer der Wittgenstein New Energy – dem „Dach“ der Eder Energy – aus Bad Laasphe erläuterte, dass der Baustart für die vier geplanten Windkraftanlagen in diesem Bereich nicht kurzfristig starte. Frühestens im dritten Quartal des Jahres 2021 sollen die Bagger anrollen, „vielleicht auch erst 2022“.
Trinkwasserversorgung in Gefahr?Damit nahm Prinz Karl Wittgenstein zumindest etwas Druck vom Kessel.
tika Arfeld. Die Oberböden sind abgeschoben – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Bis auf Weiteres allerdings soll auf dem „Prenzenberger Kopf“ bei Arfeld aber auch nicht mehr passieren. „Bis jetzt haben wir nichts wirklich gemacht. Und dabei bleibt es zumindest vorerst auch“, erklärte Karl Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg im SZ-Gespräch. Der Geschäftsführer der Wittgenstein New Energy – dem „Dach“ der Eder Energy – aus Bad Laasphe erläuterte, dass der Baustart für die vier geplanten Windkraftanlagen in diesem Bereich nicht kurzfristig starte. Frühestens im dritten Quartal des Jahres 2021 sollen die Bagger anrollen, „vielleicht auch erst 2022“.
Trinkwasserversorgung in Gefahr?
Damit nahm Prinz Karl Wittgenstein zumindest etwas Druck vom Kessel. Denn nach der Baugenehmigung inklusive Sofortvollzug durch den Kreis Siegen-Wittgenstein für die insgesamt vier Anlagen hatte zunächst die Stadt Bad Berleburg Klage eingereicht, inzwischen liegen dem Kreis auch zwei Widersprüche vor – einer davon von Sonja Kuhn-Weber und Michael Weber, die ihre Trinkwasserversorgung im Ohrenbach in Gefahr sahen.„Wenn wir einen Brunnen gefährden würden, dann wäre das erst der Fall, wenn wir mit dem Bau beginnen. Und die Fundamente kommen frühestens im kommenden Jahr“, wiederholte Prinz Karl Wittgenstein. Zugleich betonte der Geschäftsführer, dass das Unternehmen „keinerlei Interesse hat, irgendjemandem die Trinkwasserversorgung zu zerstören“.
Bodengutachter prüft
Der Hof von Sonja Kuhn-Weber und Michael Weber wird ausschließlich über einen Brunnen mit Trinkwasser versorgt – das Ehepaar befürchtet, dass die Bauarbeiten diesen zerstören würden. Am 2. November habe sich Sonja Kuhn-Weber an die Eder Energy gewandt und ihre Sorgen vorgetragen. „Diese Bedenken haben wir direkt an unseren Bodengutachter weitergeleitet, der das nun prüfen wird und bereits einen Termin mit Frau Kuhn-Weber vereinbart hat. Wir hoffen natürlich und gehen auch davon aus, dass unsere Arbeiten den Brunnen nicht berühren werden – aber wir nehmen die Sorgen ernst. Deshalb lassen wir das auch prüfen“, betonte Prinz Karl Wittgenstein.
Brunnen wird geschützt
Die Gutachten, die im Vorfeld erstellt worden seien, sagten aus, dass es „extremst unwahrscheinlich“ sei, dass der Brunnen in Mitleidenschaft gezogen würde. Laut einer Karte, die Sonja Kuhn-Weber angefügt habe, müsse sich der Brunnen in etwa 800 Meter Entfernung zur Windkraftanlage befinden. „Wir haben ja schon einen Brunnen, den wir beachten müssen und den wir schützen werden. Wenn dann ein weiterer Brunnen hinzukommen sollte, dann wird das auch für diesen der Fall sein. Wir werden die Rohre dann vor dem Schwerlastverkehr schützen“, erklärte der Geschäftsführer. Die Eder Energy trage Verantwortung. „Wir werden ihr die Sorge nehmen, dass der Brunnen zerstört werden könnte – so oder so“, betonte er.
"Prenzenberger Kopf" prädestiniert für Windkraft
Das Genehmigungsverfahren habe rund sechs Jahre gedauert. „Auflagen sind ja gerade dafür gedacht, alle Menschen so gut wie möglich zu schützen. Für alle Auswirkungen, die zu befürchten wären, liegen Gutachten vor. Der ,Prenzenberger Kopf’ ist geradezu prädestiniert für die Windkraft“, erklärte Prinz Karl Wittgenstein. Eines hob er dabei hervor: „Für alle Menschen, die Fragen dazu haben, stehen wir bereit – diese Menschen können sich gerne bei uns melden.“ Informationsveranstaltungen, wie sie vor Corona üblich waren, seien derzeit allerdings nicht möglich. Überdies habe das Unternehmen versucht, Kontakt zum Ortsvorsteher von Arfeld aufzunehmen – bislang aber ohne Erfolg. „Wir können Gespräche ja nur anbieten, wir können uns aber nicht aufdrängen“, erläuterte Prinz Karl Wittgenstein.
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