»Eigenverantwortlich arbeiten«
Der Wittgensteiner Torsten Hoffmann ist der neue Richter am Bad Berleburger Amtsgericht
vö Bad Berleburg. Im Rechtskundeunterricht am Bad Berleburger Johannes-Althusius-Gymnasium habe er erstmals in das deutsche Rechtssystem hinein geschnuppert, erinnert sich Torsten Hoffmann. »Das hat mich damals nicht unbedingt vom Hocker gerissen«, so der 30-Jährige. Doch nicht sehr viel später muss es vorbei gewesen sein mit der anfänglichen Zurückhaltung.
»Zeitraum steht noch nicht fest«
Denn seit Anfang April sitzt der gebürtige Wittgensteiner in seinem Dienstimmer im Obergeschoss des Bad Berleburger Amtsgerichtes. Am 4. April leitete Torsten Hoffmann seine erste Sitzung in der Odebornstadt, wurde nach dem Ausscheiden von Amtsgerichtsdirektor Hans-Jürgen Niediek (siehe oben) ins Wittgensteiner Land angeordnet. »Für welchen Zeitraum das sein wird, steht jedoch noch nicht fest«, so Torsten Hoffmann. Natürlich würde er gern langfristig in seiner Heimat als Richter arbeiten, doch Ansprüche könne er sicher nicht stellen.
Im Gerichtsaal wird oft gelogen
Mit seinen 30 Jahren gehört er zu den jüngsten Richtern, doch das stellt für ihn kein großes Problem dar. »Sicher gibt es Kollegen mit größerer Berufserfahrung, was letztlich aber nichts daran ändert, dass ich stets versuche, zu einem objektiven Urteil zu kommen«, so der Jurist im Gespräch mit der Siegener Zeitung. Gegen Ende des Studiums sei es wohl gewesen, als sich die Tendenz zum Richterberuf abgezeichnet habe. Der Grund dafür? »Eigenverantwortlich arbeiten und objektiv entscheiden«, so die Einschätzung von Torsten Hoffmann. Ärgerlich sei allerdings die Tatsache, dass man im Gerichtssaal doch häufig belogen werde.
Teamarbeit funktioniert hier gut
In den nächsten Wochen und Monaten gehe es zunächst darum, »mir die Sache in Bad Berleburg genau anzuschauen«. Er habe jedoch bereits festgestellt, dass die Teamarbeit am Amtsgericht in Bad Berleburg gut funktioniere.
1992 das Abitur am JAG abgelegt
Für den Wittgensteiner Bereich bearbeitet er alle Strafsachen, einschließlich der Jugendstrafsachen, sowie Betreuungsangelegenheiten. Die Entscheidung, in den Richterberuf zu gehen, bezeichnet als »die richtige«. Im Jahr 1992 legte der Wittgensteiner, der in seiner Freizeit gern Mountainbike fährt, sein Abitur am Bad Berleburger Gymnasium ab, es folgten 15 Monate bei der Bundeswehr in Roth bei Nürnberg sowie in Erndtebrück. Ab 1993 studierte Torsten Hoffmann zehn Semester Jura in Marburg und begann dann sein zweijähriges Referendariat – mit den üblichen Stationen: Staatsanwaltschaft, Gericht, Verwaltung und Anwaltskanzlei. Nach dem Studium heuerte der 30-Jährige als freier Mitarbeiter in einer Anwaltskanzlei an. »Freier Mitarbeiter deshalb, weil ich mich nicht langfristig binden wollte«, so Torsten Hoffmann. Am 1. November 2001 sei er zunächst am Siegener Landgericht eingestiegen, ab Mai arbeitete er am Amtsgericht in der Krönchenstadt.
Über den Wechsel in die Wittgensteiner Heimat ist Torsten Hoffmann aber nicht wirklich traurig – in der bekannten Umgebung arbeitet es sich offenbar gut.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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