Goetheplatz vor Umgestaltung
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- Nach mehreren Jahren Planung soll im Frühjahr der Umbau des Goetheplatzes in Bad Berleburg beginnen. Das Gesamtprojekt hat ein Volumen von 1,4 Mill. Euro, davon sind 70 Prozent über Mittel der Städtebauförderung gedeckt. Archivfoto: Martin Völkel
- hochgeladen von Björn Weyand (Redakteur)
bw Bad Berleburg. Über wenige Projekte unter dem Dach von „Bad Berleburg – Meine Heimat 2020“ wurde wohl so viel und so ausgiebig diskutiert, wie es bei der Umgestaltung des Goetheplatzes der Fall war. Die Entscheidung dafür steht, nun folgt die Umsetzung ab dem Frühjahr. Die Stadtverwaltung informiert in einer Vorlage zur Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 17. Februar ausführlich über den Zeitplan sowie über die geplanten Maßnahmen.
Die zukunftsfähige Gestaltung des Goetheplatzes ist, wie die Stadt in der Vorlage erklärt, aufgrund unterschiedlicher Interessen und der Topographie keine einfache Aufgabe. Die Umsetzung erfolge deswegen im Bewusstsein, „dass nicht alle Interessen Berücksichtigung finden können“, heißt es weiter. Das Rondell bleibt in seiner Grundform erhalten.
bw Bad Berleburg. Über wenige Projekte unter dem Dach von „Bad Berleburg – Meine Heimat 2020“ wurde wohl so viel und so ausgiebig diskutiert, wie es bei der Umgestaltung des Goetheplatzes der Fall war. Die Entscheidung dafür steht, nun folgt die Umsetzung ab dem Frühjahr. Die Stadtverwaltung informiert in einer Vorlage zur Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 17. Februar ausführlich über den Zeitplan sowie über die geplanten Maßnahmen.
Die zukunftsfähige Gestaltung des Goetheplatzes ist, wie die Stadt in der Vorlage erklärt, aufgrund unterschiedlicher Interessen und der Topographie keine einfache Aufgabe. Die Umsetzung erfolge deswegen im Bewusstsein, „dass nicht alle Interessen Berücksichtigung finden können“, heißt es weiter. Das Rondell bleibt in seiner Grundform erhalten. Zudem ist die Verkehrsführung ähnlich wie bislang mit dem zweispurigen Begegnungsverkehr auf der Westseite und einer Einbahnstraße auf der Ostseite. Die Fahrbahnen werden dabei aber an das Innere des Platzes gelegt, was zu einer höheren Aufenthaltsqualität an den Platzseiten führen soll. Die Parkplätze auf der Ostseite weichen dabei der Fahrbahn.
Entscheidender Faktor der Planung sei gewesen, erläutert die Stadt, eine Beruhigung des Verkehrsraumes zu schaffen. Es soll eine Geschwindigkeitsbegrenzung mit maximal 20 km/h im zweispurigen Bereich geben. Die Einbahnstraße soll derweil als verkehrsberuhigte Zone ausgewiesen werden mit Schrittgeschwindigkeit, was auch durch die Pflasterung sichtbar sein soll.
Für die zukünftige Nutzung der entstehenden Seitenflächen wurden die Höhensituationen optimiert und dabei die Entwässerung im Hinblick auf die Gefällsituation von den Häuserfronten weggeleitet. Ferner ist es auch Ziel, für das sehr bewegte Gelände eine barrierefreie Nutzung zu gewährleisten. Der dreigeteilte Goetheplatz erstreckt sich über zwei Ebenen, die barrierearm und in Teilbereichen barrierefrei zu erreichen sind. Auf der West- und der Ostseite des Platzes erfolgt der Zugang punktuell über barrierefreie Zugänge zum Platz sowie über Treppen, die ins Gelände verschneiden. Von Süden aus ist aus topographischen Gründen eine Treppe erforderlich, von Norden ist ein barrierefreier Zugang unproblematisch. Im Ergebnis sollen alle Ebenen des umgestalteten Platzes für Rollstuhlfahrer erreichbar sein.
In der Arbeitsgruppe Kunstprojekt, die nach einem öffentlichen Aufruf eingerichtet wurde, wurde die Gestaltung der Brunnenfläche diskutiert, die dafür erforderliche Infrastruktur und Technik konnte mithilfe eines Brunnenbauers erarbeitet werden. Da der alte Brunnen ja nicht erhalten bleiben kann, ist ein verkehrssicheres und für Kinder attraktives Wasserspiel vorgesehen. Dabei sollen der Umriss des Stadtgebietes und die beiden Flüsse Eder und Odeborn in eine Natursteinplatte gefräßt werden. Für die Ausschreibung des Kunstprojektes wird die Fläche zwischen Brunnen und Grünfläche im untersten Bereich des Rondells zur Verfügung gestellt. Dabei wird die Infrastruktur so vorbereitet, dass die anschließende Umsetzung des Kunstprojekts unproblematisch möglich ist. Hier soll die Stadtgeschichte aufgegriffen werden und die 23 Ortschaften sollen sich wiederfinden. Momentan wird an der Finanzierung des Projekts und an der Erstellung eines Leistungsbildes gearbeitet zur Vorbereitung der Ausschreibung, an der sich Künstler beteiligen können. In Kooperation mit der Arbeitsgruppe der historischen Stadt- und Ortskerne in NRW wird ein didaktisches Konzept erstellt, um die Erlebbarmachung des historischen Stadtkernes analog und digital zu realisieren
Die Berleburger Stadtwerke werden im Zuge der Umgestaltung des Goetheplatzes die Wasserleitungen inklusive der Hausanschlüsse erneuern. Zudem werden aufgrund der Ergebnisse von kürzlich durchgeführten Kanalbefahrungen ebenfalls Instandsetzungen am Abwasserkanal stattfinden, wie die Stadt ankündigt. Allen Versorgern wird die Möglichkeit gegeben, im Zuge der Bauarbeiten ebenfalls Leistungen ihrerseits bzw. im Auftrag der Anlieger mit auszuführen. Dazu gibt es bereits einige Interessenlagen. Zudem werden genügend Strom- und Wasseranschlüsse für die zukünftige Nutzung errichtet.
Für einen ungestörten Bauablauf – bei möglichst geringen Einschränkungen für die Anlieger – ist geplant, die Umgestaltung in drei Bauphasen zu takten:
• Bauphase I – Teil-Baufeld Westseite: Während dieser Phase wird der Verkehr über die Ostseite im Einbahnstraßenverkehr geleitet. Eine fußläufige Verbindung und die Erreichbarkeit in Notfällen zu den dort liegenden Häusern ist laut Stadt immer gewährleistet. Lieferverkehr und Zufahrt zu den Grundstücken ist mit der Baufirma und den Anliegern abzuklären, wird aber nicht durchgängig zu leisten sein. Die Bauphase soll fünf Monate dauern, aller Voraussicht nach von April bis August. Die Ausschreibung soll im Februar rausgehen, die Vergabe ist für Ende März geplant.
• Bauphase II – Nord/Süd-Lückenschluss: Der nördliche und südliche Lückenschluss wird nacheinander durchgeführt, das heißt die Anlieger sind immer erreichbar. Die Dauer ist zwei mal zwei Wochen, voraussichtlich im September, abschnittsweise mit einer Vollsperrung in Abstimmung mit dem Bauunternehmen.
• Bauphase III – Teil-Baufeld Ostseite: Der Verkehr läuft in beide Richtungen über die fertiggestellte Westseite. Der fußläufige Verkehr der Gebäude im Baufeld und das Durchkommen für Rettungskräfte wird gewährleistet. Liefer- und Anliegerverkehr kann nur in Absprache mit der Baufirma und den Anliegern erfolgen. Die Bauphase soll drei Monate dauern, wahrscheinlich von Oktober bis Dezember. Je nach Ablauf kann die Bauphase auch ins erste Halbjahr 2021 verschoben werden.
Während der Durchführung der Baumaßnahme soll es mindestens einmal wöchentlich die Möglichkeit geben, Fragen und Anliegen an die Mitarbeiter der Stadt, die Bauleitung und die Baufirma zu richten. Die Sprechzeiten werden in den Räumen des Torhauses durchgeführt.


Autor:Björn Weyand (Redakteur) aus Bad Laasphe |
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