Faszinierende Farben

- Die Malerin Gudrun Fischbach (r.) kam bei der Eröffnung ihrer Ausstellung im Museum der Stadt Bad Berleburg mit den Besuchern rasch ins Gespräch. Foto: schn
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schn Bad Berleburg. „Bilder, auf denen man etwas erkennen kann und zu denen man sich bekennen kann“, so beschreibt Ursula Heyn-Benzin die Werke von Gudrun Fischbach. Unter der Überschrift „Faszination Farbe“ hat die Malerin für die Wittgensteiner Kunstgesellschaft eine Schau zusammengestellt, die bis Ostern im Museum der Stadt Bad Berleburg zu sehen ist.
Gudrun Fischbach gehört zu den eher Spätberufenen der Szene. Seit 1997 hält sie Eindrücke, Gedanken und Lebensläufe auf Leinwand und Papier fest. Dabei hat sie es in der „hohen Schule der Improvisation“, der Aquarellmalerei, zur Meisterschaft gebracht, wie Ursula Heyn-Benzin, ehemalige Kulturjournalistin, in ihrer Einführung sagte. So nutzt Fischbach auch ganz ungewöhnliche Maluntergründe – wie die Seiten alter Geschäftsbücher. Schon die Blätter mit den mehr als 100 Jahre alten Handschriften, fein säuberlich in Kanzleischrift verfasst, sind Kunstwerke und Erinnerungsstücke an sich. Mit der Malerei von Gudrun Fischbach werden sie zu einmaligen Originalen, zu nicht reproduzierbaren Unikaten. Gudrun Fischbach habe, so Heyn-Benzin, Echoräume zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschaffen.
Auffällig sind dabei die immer wiederkehrenden Motive aus der Natur, Blumen vor allem. Blumen in den unterschiedlichsten Farben und Formen. Von filigran und zerbrechlich bis hin zu massiv und eindrücklich. Dazu farbenprächtige Stillleben und Reisemotive. Manche der Bilder erinnern an Monet, besonders die Landschaften und ihre Farbgestaltung.
„Faszination Farbe“ heißt die Ausstellung nicht ohne Grund. Auf den rund 70 Exponaten spielen Farben und ihre Komposition eine zentrale Rolle, Farbe in ihrer ganzen Bandbreite, von zurückgenommen bis leuchtend. Gudrun Fischbach spart nicht an Farbe, an floraler Pracht. Eben das macht ihr Werk aus, die Liebe zum Detail, die Genauigkeit, mit der Feinheiten dargestellt werden. Ihre Bilder sind expressiv, ohne abstrakt zu sein. Man sieht die Erinnerungen in den Bildern, das Festhalten eines Augenblicks und eines Blickwinkels, frei von dialektisch überzogenen Weltdeutungen. Ein Besuch der Ausstellung im Museum am Goetheplatz lohnt sich. Vor allem für alle, die sich von Farben in den Frühling holen lassen wollen.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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