„Ich hatte wirklich Hunger“
jg Bad Berleburg. Zweimalige Zechprellerei und der unerlaubte Einkauf von gut zwölf Gramm Marihuana wurden jetzt einem 21-jährigen Laaspher im Berleburger Amtsgericht vorgeworfen. Der junge Mann, der sich sofort zu allen Taten bekannte, erläuterte, wie sich das Ganze für ihn dargestellt habe. Seine Rechtfertigung für das doppelte Essen ohne Bezahlen: „Ich hatte wirklich Hunger.“ Er sei im Siegerland unterwegs gewesen und dann am Bankautomaten nicht an Geld gekommen, er habe deshalb sogar einmal in einer Sparkasse übernachtet. Einen Abend sei er dann mit zwei Bekannten in einem Siegerländer China-Restaurant gewesen, am nächsten Abend wieder. Schon am ersten Abend funktionierte das Bezahlen mit der EC-Karte nicht, das entging den Leuten vom China-Restaurant jedoch. Am nächsten Abend fiel der Betrug jedoch auf.
Seiner Begründung „Ich hatte wirklich Hunger“ konnte man sich nur schwerlich entziehen, doch Richter Torsten Hoffmann fragte nach, weshalb der Laaspher noch zwei Mädchen mit zum Essen nehmen musste. Schließlich beliefen sich die Rechnungen von beiden Abenden auf knapp 160 Euro. Der 21-Jährige hatte den Mädchen wohl einfach etwas Gutes tun wollen. Zwischenzeitlich hatte er sich nicht nur mehrfach bei den Gastleuten entschuldigt, sein Vater hatte auch den Rechnungsbetrag ans Restaurant überwiesen. Auch die Geschichte mit dem Marihuana, das er für ein DVD-Abspielgerät eingetauscht hatte, gab er sofort unumwunden zu. Mittlerweile habe er eine Entgiftung durchlaufen.
Jede Menge Verfahrens-Einstellungen gab es auf dem Kerbholz des Angeklagten. Oberamtsanwältin Judith Hippenstiel forderte diesmal eine Geldstrafe in Höhe von 60 Tagessätzen zu je 10 Euro. Verteidiger Wolfgang Bojer fand zum einen, es könnten weniger Tagessätze sein, zum anderen könnte die Höhe der einzelnen Tagessätze auch geringer ausfallen: Das sah der Richter jedoch anders, Torsten Hoffmann schloss sich in seinem Urteil dem Antrag von Judith Hippenstiel an.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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