Gericht verhängt Geldbuße
Junger Mann beleidigt Beamte beim Blitzen

- In die Radarfalle geriet ein 19-Jähriger im August vorigen Jahres. Der Mann drehte um und beleidigte die Beamten vor Ort.
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howe Bad Berleburg. Zugegeben: Der ein oder andere mag das schon mal gedacht haben, nach einer Blitz-Attacke am liebsten umzudrehen, nochmal vorbeizufahren und den für die Geschwindigkeitsmessung zuständigen Beamten vor Ort mal richtig die Meinung zu geigen. Aber wie gesagt: Man kann sowas denken, niemals aber tun. Ein damals 19-jähriger Erndtebrücker hatte da im August vorigen Jahres eine andere Sichtweise. Er fuhr mit seinem Wagen Richtung Rüppershausen, als er zu schnell an der Messstelle vorbeihuschte.
Ich gebe das zu. Ich habe mich erschrocken und habe das dann so gesagt.
Angeklagter
19-jähriger MannDer Angeklagte wollte sich persönlich entschuldigen
Das knallrote Blitzlicht war nicht zu übersehen.
howe Bad Berleburg. Zugegeben: Der ein oder andere mag das schon mal gedacht haben, nach einer Blitz-Attacke am liebsten umzudrehen, nochmal vorbeizufahren und den für die Geschwindigkeitsmessung zuständigen Beamten vor Ort mal richtig die Meinung zu geigen. Aber wie gesagt: Man kann sowas denken, niemals aber tun. Ein damals 19-jähriger Erndtebrücker hatte da im August vorigen Jahres eine andere Sichtweise. Er fuhr mit seinem Wagen Richtung Rüppershausen, als er zu schnell an der Messstelle vorbeihuschte.
Ich gebe das zu. Ich habe mich erschrocken und habe das dann so gesagt.
Angeklagter
19-jähriger Mann
Der Angeklagte wollte sich persönlich entschuldigen
Das knallrote Blitzlicht war nicht zu übersehen. Verärgert über die „Falle“ wendete der Mann seinen Wagen, kehrte um, drehte die Fahrerscheibe herunter und rief den Beamten lautstark Ausdrücke zu. „Habt ihr nichts Besseres zu tun, ihr...“, schimpfte er. Die registrierten die Beleidigungen und erstatteten Anzeige. Am Dienstag verhandelte das Bad Berleburger Amtsgericht den Fall. Und auf der Anklagebank sitzend buk der 19-Jährige ganz kleine Brötchen. „Ich gebe das zu. Ich habe mich erschrocken und habe das dann so gesagt“, äußerte er sich mit einem Grinsen. Er wolle sich für sein Verhalten entschuldigen und habe das auch schon gegenüber der Kreispolizeibehörde in Kreuztal so kundgetan. Wegen Corona habe er jedoch nicht die Möglichkeit gehabt, sich bei den Beamten persönlich zu entschuldigen. Was Oberamtsanwältin Judith Hippenstiel zu einem Kopfschütteln veranlasste, war folgender Sachverhalt:
300 Euro wegen 8 km/h zu schnell
Bei dem 19-Jährigen hatte die Radarfalle zwar zugeschnappt, am Ende war der junge Mann aber gerade einmal 8 km/h zu schnell. „Ich glaube, ich habe 20 oder 25 Euro bezahlt“, verriet er dem Gericht.
Judith Hippenstiel beantragte, den 19-Jährigen – ganz im Gegensatz zum Bericht der Jugendgerichtshilfe – nach Erwachsenenstrafrecht zu verurteilen. Der Angeklagte gehe jetzt einer Arbeit nach, habe ein eigenes Auto und stehe auf eigenen Füßen. Zugleich ließ sie aber auch Milde walten. Denn der 19-Jährige habe erstens vor Gericht alles zugegeben und sich geständig gezeigt, außerdem habe er im Vorfeld den Versuch unternommen, sich bei den Beamten zu entschuldigen. Judith Hippenstiel beantragte, das Verfahren bei Zahlung einer 300-Euro-Geldbuße nach §153 a einzustellen.
Radarkontrollen haben einen guten Grund
„Dass hier heute kein Urteil gesprochen wird, liegt nur daran, dass sie sich schon vorher gekümmert haben“, so die Vertreterin der Staatsanwaltschaft. Auch Richter Torsten Hoffmann stimmte dem zu. „Das Messen ist deren tägliche Arbeit, das machen die auch aus gutem Grund.“ Darum müssten sich die Beamten auch nicht derart beleidigen lassen“, stellte Torsten Hoffmann fest. Die Geldbuße zahlt der 19-Jährige in sechs Raten an den Stadtfeuerwehrverband Bad Berleburg. Übrigens: Das sind die Männer, die jemanden aus einem verunglückten Auto holen, wenn jemand zu schnell aus der Kurve geflogen ist.
Autor:Holger Weber (Redakteur) aus Wittgenstein |
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