»Könnte Urkunde bei uns liegen?«
150 Wunderthäuser feierten gestern Abend Ersterwähnung / Prinz Richard hilft bei Suche
howe Wunderthausen. Die Geschichtsbücher schrieben das Jahr 1303, als Wunderthausen zum ersten Male schriftlich erwähnt wurde. Und zwar am 21. Januar, als der Erzbischof Gerhard von Mainz erlaubte, die Altäre und Friedhöfe in Wunderthausen und Diedenshausen von beliebigen Bischöfen oder Erzbischöfen weihen und entsühnen zu lassen. Wandirdihusen – hieß es vor 700 Jahren in jener Schrift, die für die heutigen Bewohner das Geburtsdatum ihres Ortes Wunderthausen festlegte.
Wer nun gedacht hatte, die Bürger von Wunderthausen hätten gestern 700 Kerzen auf einer riesigen Torte ausgeblasen, der sah sich getäuscht. Gefeiert wurde am späten Abend trotzdem – und den Part der Bläser übernahm der Posaunenchor – in Form harmonischer und dem Rahmen angemessener Melodien. Sie wollten ihren »echten« Geburtstag unbedingt feiern, den Tag der Ersterwähnung vor 700 Jahren. Und so entwickelte sich aus einem zunächst geplanten, gemütlichen Umtrunk eine angenehme Feierstunde. Der Gemischte Chor sorgte mit seinen Darbietungen ebenfalls für die musikalische Untermalung des Abends.
Und Ortsvorsteher Gerhard Knoche stellte fest: »Der damals amtierende Bischhof war mir in zweierlei Hinsicht sympathisch. Er trug meinen Namen und er unterschrieb die Urkunde.« Jene, so der Ortsvorsteher, sei bislang nicht aufgetaucht, solange auch danach gesucht worden sei. Die Schirmherrschaft der Feierlichkeiten zum 700-jährigen Bestehen, die vom 24. bis 31. August stattfinden, übernimmt Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg. Und seine Durchlaucht vermutete gestern: »Könnte die Urkunde bei uns liegen?« Er versicherte, sein Haus habe immer hinter den Wunderthäusern gestanden. Mehr als 150 Wunderthäuser klatschten Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg Beifall.
Auch Bürgermeister Hans-Werner Braun trat an das Rednerpult. Er wünschte allseits erfolgreiche Vorbereitungen und ein unvergessenes Festjahr. Dr. Helmut Hollenstein, ehemaliger Pfarrer der Gemeinde, unternahm einen Streifzug durch die Historie Wunderthausens, bevor die Bewohner noch lange gemütlich den großen Geburtstag feierten.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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