Keine Chance für großes Fest
Kreistierschau vor erneuter Absage

- 2019 wurde „Atlantica“ aus dem Stall von Stefan Grenz zur „Miss Siegen-Wittgenstein“ gekürt. Die Kuh sei weiterhin im Dienst, vermeldete die Familie Grenz.
- Foto: Björn Weyand
- hochgeladen von Pascal Mlyniec (Redakteur)
vc Stünzel. Der Landwirtschaftliche Kreisverein Wittgenstein wäre nicht seit seiner Gründung im Jahr 1832 durch viele Kriegs- und Krisenjahre gekommen, wenn er nicht selbst in der Pandemie das Unmögliche planen würde. „Zumindest ansatzweise planen wir immer. Doch mit Blick auf den Sommer ist eigentlich klar, dass es nichts wird“, betont der Vorsitzende des Kreisvereins, Karsten Hof, im Gespräch mit der SZ. Daher hat der Kreisverein bereits das Plakat entworfen – mitsamt der unübersehbaren, eingefügten Absage.
Die Vorbereitung und Durchführung des Stünzel-Festes gehört eigentlich zu den Hauptaufgaben des Vereins. „Natürlich haben wir auch eine Jahreshauptversammlung. Die konnte ebenfalls im Dezember nicht durchgeführt werden.
vc Stünzel. Der Landwirtschaftliche Kreisverein Wittgenstein wäre nicht seit seiner Gründung im Jahr 1832 durch viele Kriegs- und Krisenjahre gekommen, wenn er nicht selbst in der Pandemie das Unmögliche planen würde. „Zumindest ansatzweise planen wir immer. Doch mit Blick auf den Sommer ist eigentlich klar, dass es nichts wird“, betont der Vorsitzende des Kreisvereins, Karsten Hof, im Gespräch mit der SZ. Daher hat der Kreisverein bereits das Plakat entworfen – mitsamt der unübersehbaren, eingefügten Absage.
Die Vorbereitung und Durchführung des Stünzel-Festes gehört eigentlich zu den Hauptaufgaben des Vereins. „Natürlich haben wir auch eine Jahreshauptversammlung. Die konnte ebenfalls im Dezember nicht durchgeführt werden. Auch die Beiratssitzungen konnten nicht stattfinden“, sagt der Wittgensteiner und schiebt hinterher: „Die Vorbereitungstreffen entfallen aktuell komplett – daher auch unsere Hauptbeschäftigung. Es wird wohl auch in diesem Jahr kein Stünzel-Fest geben. Das zweite Jahr in Folge – aber was sollen wir machen?“
Einnahmen eigentlich sehr wichtig
Die Einnahmen aus dem Fest waren für den Kreisverein stets wichtig. „Es gibt schlechte Jahre. Aber meistens“, berichtet der Mann aus der Müsse, „sind wir im Plus. Was uns halt hohe Kosten verursacht, sind die Auflagen.“ Die Aufgabe und die Kosten würden Karsten Hof und seine Mitstreiter vom Landwirtschaftlichen Kreisverein gerne stemmen. Schließlich sei der erneute Wegfall auch für die Brauerei und die Wirte keine gute Nachricht. Doch Corona mache gerade ein Volksfest, bei dem sich an einem Tag gleichzeitig Tausende durch die drei Gassen drängen, unmöglich. Wer noch im Jahr 2019 am zweiten Samstag im Juni die Stände hinter sich brachte, landete dort, wo die Prominenz alljährlich feierlich begrüßt wurde. „Einladungen“, so Karsten Hof, „haben wir in diesem Jahr gar keine mehr verschickt.“
"Atlantica" geht's gut
Wichtigste Personalie auf dem Stünzel-Fest war aber immer die Wahl der Milchkuh „Miss Siegen-Wittgenstein“. Noch 2019 wurde die rotbunte „Atlantica“ von Stefan Grenz aus Elsoff mit diesem Titel ausgezeichnet. „Ihr geht es gut“, verrät Nina Grenz im Gespräch mit der Siegener Zeitung. Die Miss Siegen-Wittgenstein sei weiterhin „reguläre Mitarbeiterin“ am Hof der Familie Grenz. Auch ihre Vorgängerin „Atlanta“, die mehr als einen Titel holen konnte, sei noch auf dem Hof präsent. „Sie ist bei uns in Rente und steht aktuell bei den milchlosen Kühen im Stall. Sie genießt ihren Seniorenurlaub“, schmunzelt Nina Grenz, die sich schon auf das kommende Jahr freut: „Hoffentlich findet das Spektakel Stünzel dann wieder statt.“
Das kann auch der Geschäftsführer des Kreisvereins, Jörg Sureth, nur unterschreiben. „Im Jahr 2022 feiert der Kreisverein seinen 190. Geburtstag. Dann müssen wir feiern – wäre wirklich schade, wenn nicht. Was im kommenden Jahr schon eine Herausforderung wird, ist der Umstand, dass viele Verträge ausgelaufen sind. Das Ganze dann wieder hoch zu fahren, wird ein Kraftakt.“ Die Vorbereitungen für das Stünzel-Fest 2022 würden jedenfalls im Herbst beginnen, versprüht der Vorsitzende Karsten Hof zumindest ein Fünkchen Optimismus.
Autor:Redaktion Wittgenstein aus Bad Berleburg |
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