Liegenschaften der Kirche sind kein Tabuthema mehr
Gestern Synoden-Pressegespräch: Superintendent zufrieden
vö Bad Berleburg. Ein gelöster und bestens gelaunter Hans-Jürgen Debus trat gestern Morgen zum Pressegespräch nach der Sommersynode in Arfeld (die Siegener Zeitung berichtete gestern ausführlich) an. Dazu hatte der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Wittgenstein auch allen Grund, denn die Etat-Kürzungen von 512000 e für 2004 wurden auf den Weg gebracht, »ohne dass wir uns zerfleischt haben«, wie der Fischelbacher anmerkte.
Natürlich habe es im Vorfeld »viele aufgeregte, schwierige Diskussionen« gegeben, doch letztlich seien allen Entscheidungen der Synode gefallen, nachdem man in den Arbeitsgruppen auf den gemeinsamen Nenner gekommen sei. Letztlich wurde das so genannte Modell III verabschiedet, wonach in der Jugendarbeit 120000 e eingespart werden. Das Diakonische Werk ist mit 110000 e betroffen. Dazu meinte Hans-Jürgen Debus: »Mit Hilfe des Johanneswerkes, unseres Kooperationspartners, ist es gelungen, die Bereiche der ambulanten Pflege und der Lebenshilfe für den Altkreis Wittgenstein zu erhalten.« Die weiteren Einsparpotenziale im Überblick: Freizeitzentrum Wemlighausen: 36000 e, Bildungsstätte Nordhelle: 45000 e, ökumenische Dienste: 5000 e, Gemeindeschwester Kirchengemeinde Dorlar: 24000 e, Kirchengemeinden: 20000 e, Ausgleichsrücklage: 110000 e. Um auf die angestrebten 512000 e zu kommen, müssen zusätzlich noch 42000 e aus einer so genannten Stabilitätsrücklage entnommen werden. Mit den Einsparmaßnahmen gehe zweifelsfrei der Diskussionsprozess über inhaltliche Strukturen einher, so der Superintendent, »denn es kann nicht sein, dass durch eine Spardebatte Inhalte niedergedrückt werden«.
Das gestrige Pressegespräch nutzte Hans-Jürgen Debus auch, um ein Thema anzureißen, das bislang zumindest in der Öffentlichkeit nicht diskutiert wurde, sehr wohl aber von den Gemeinden ins Gespräch gebracht worden sei. »Wir müssen uns natürlich Gedanken darüber machen, was mit unseren Liegenschaften passiert«, so der Superintendent. Dies gelte auch für die beiden Gebäude an der Schlossstraße und den Sitz des Diakonischen Werkes an der Schützenstraße. Spätestens im kommenden Jahr werde die Synode sich darüber Gedanken machen. »Alles ist möglich«, so der Superintendent.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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