Angst vor Insolvenzen wächst
Liftbetreiber mucken auf

- Die Lifte stehen still. Eine Öffnung des für die Skisaison ist noch nicht in Sicht. Viele Betreiber fürchten daher um ihre Existenz.
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pm Winterberg. Langlauf, Rodeln, Ski- und Snowboardfahren ist erlaubt. Die Lifte aber stehen still. Während in den Wintersportorten der Region angesichts von dauerhaft niedrigen Temperaturen und vorangegangenem Schneefall beste Bedingungen herrschen, wachsen bei den zur Tatenlosigkeit verdammten Liftbetreibern Unmut und Existenzängste. „Man muss uns ermöglichen, Einnahmen zu generieren, damit wir nicht nur auf Hilfen angewiesen sind. Zumal diese bei saisonal tätigen Unternehmen wie den Skigebieten kaum greifen. Wenn nichts passiert, drohen Insolvenzen“, so Meinolf Pape, Geschäftsführer des Skiliftverbands Sauerland, dem auch die Betriebe in Siegen-Wittgenstein angeschlossen sind.
pm Winterberg. Langlauf, Rodeln, Ski- und Snowboardfahren ist erlaubt. Die Lifte aber stehen still. Während in den Wintersportorten der Region angesichts von dauerhaft niedrigen Temperaturen und vorangegangenem Schneefall beste Bedingungen herrschen, wachsen bei den zur Tatenlosigkeit verdammten Liftbetreibern Unmut und Existenzängste. „Man muss uns ermöglichen, Einnahmen zu generieren, damit wir nicht nur auf Hilfen angewiesen sind. Zumal diese bei saisonal tätigen Unternehmen wie den Skigebieten kaum greifen. Wenn nichts passiert, drohen Insolvenzen“, so Meinolf Pape, Geschäftsführer des Skiliftverbands Sauerland, dem auch die Betriebe in Siegen-Wittgenstein angeschlossen sind.
Um den finanziellen Super-GAU zu verhindern, gehen die Vertreter der Branche mittlerweile an die Öffentlichkeit und formulieren klare Forderungen an die politischen Entscheidungsträger. Möglichst schon bei der nächsten Gesprächsrunde der Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch soll grünes Licht für Lifte gegeben werden.
Betreiber haben fertige Konzepte
Dafür haben die Betreiber bereits fertige Konzepte ausgearbeitet, die reduzierte Ticketkontingente, kontaktlosen Verkauf, längere Betriebszeiten, strenge Kontrollen auf Parkplätzen und Zufahrtswegen, Besucherlenkung durch Zäune und eine umfangreiche Ausrüstung mit Desinfektionsmitteln vorsehen.
Doch ob das ausreicht, um die Lifte wieder laufen lassen zu dürfen? „Es gibt ständige Gespräche mit Politik und Verbänden, aber viel Hoffnung hat man nicht“, gesteht Susanne Schulten, Sprecherin der Wintersport-Arena Sauerland in Winterberg. Auch Meinolf Pape ist nicht optimistischer: „Ich glaube, es wäre realitätsfremd, am Mittwoch irgendeine Aussage zu unserer Branche zu erwarten. Meine Erwartungen sind niedrig.“
Dabei haben die Liftbetreiber durchaus gute Argumente und sachkundige Unterstützer auf ihrer Seite. „Das von den Skigebieten vorgelegte Hygienekonzept halte ich für mehr als ausreichend. Aus wissenschaftlicher Sicht wäre es mehr als sinnvoll, die Skigebiete zu öffnen, um mehr Menschen eine Motivation zu bieten, sich im Freien aufzuhalten und die Infektionsgefahr in Innenräumen zu verringern“, wird beispielsweise Dr. Gerhard Scheuch, Ex-Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin, in einer Mitteilung der Wintersport-Arena zitiert. Auch derlei Fürsprache erhöht für Meinolf Pape und seine Mitstreiter die Aussicht auf Erfolg jedoch kaum. „Mein Eindruck ist, dass wir bei der Politik nur wenig Gehör finden. Wir merken immer wieder, dass der Wintersport durch den Corona-Ausbruch in Ischgl ein Stigma gekriegt hat“, so Pape. Dabei müsse an dieser Stelle differenziert werden, denn das Problem seien schon damals die Après-Ski-Feierlichkeiten, nicht der Sport selbst gewesen. Der Geschäftsführer des heimischen Skiliftverbands: „So weit wird in der Politik aber nicht gedacht.“
Letzter Strohhalm staatliche Hilfe
Deshalb droht die Branche einen kompletten, vermutlich besonders lukrativen Winter zu verpassen. Der letzte Strohhalm für das Überleben vieler besonders kleinerer Betriebe wären dann finanzielle Hilfen aus Bund und Ländern – doch da lauern die nächsten Probleme, denn mögliche Zahlungen würden anhand des vergangenen, sehr schlechten Winters 2019/20 berechnet (SZ berichtete). „Bei der Unterstützung gibt es immer noch kein Konzept“, klagt Meinolf Pape. „Durch unser Aufmucken wollen wir erreichen, dass wir fair behandelt werden.“
Autor:Pascal Mlyniec (Redakteur) aus Siegen |
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