Löschzugführer kritisierte »befremdliche Unkenntnis«
Wemlighausen: Feuerwehr forderte Unterstützung des Rates
CB Wemlighausen. Bei der Jahresdienstversammlung des Löschzuges II – Girkhausen sowie Schüllar/Wemlighausen – der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg richtete Löschzugführer Lothar Schmeichel jetzt seinen ausdrücklichen Dank an die Verantwortlichen im Rathaus. Besonders die gute Zusammenarbeit bei der Erstellung und Verabschiedung des gesetzlich geforderten Brandschutzbedarfsplanes hob er hervor: »Mit großem Arbeitsaufwand und Sachkunde wurde hier eine sichere Grundlage für die Arbeit der Kameraden im Dienste der Allgemeinheit geschaffen.« Uneingeschränkt konnte und wollte er dieses Lob jedoch nicht stehen lassen. So war es nicht nur die seines Erachtens »oftmals befremdliche Unkenntnis einiger Ratsmitglieder über Struktur und Organisation der Feuerwehr«, die er bemängelte, sondern auch das fehlende Verständnis für den ehrenamtlichen Einsatz der Floriansjünger: »Im heutigen wirtschaftlichen Konkurrenzkampf ist es nicht immer einfach, Mitgliedern der Wehr für Lehrgänge, Einsätze und sonstige Tätigkeiten Urlaub zu gewähren.«
Darum appellierte Lothar Schmeichel besonders an die öffentlichen Arbeitgeber, in Zukunft mit gutem Beispiel voran zu gehen: »Man kann nicht einerseits die Freistellung der Feuerwehrangehörigen von ihrem Arbeitsplatz gesetzlich festschreiben und sich selbst um die Erfüllung dieser Pflichten herumwinden.« Dank mehrerer hundert Stunden ehrenamtlicher Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten seien, so der Verantwortliche, sowohl Fahrzeugbestand als auch Gerätehäuser in einem relativ guten Zustand.
Ausnahme bilde allein die hohe Luftfeuchtigkeit von teilweise 95 Prozent in einigen Räumen des Feuerwehrhauses Girkhausen, so dass es zu erheblicher Schimmelbildung an der persönlichen Schutzausrüstung gekommen sei: »Der derzeit eingesetzte Stallentfeuchter kann nur eine Notlösung darstellen.« Ebenso müsse schnellstens an der noch immer defekten Heizungsanlage endlich etwas getan werden. Auch sei es notwendig, die Anschaffung und Komplettierung der Brandschutzkleidung Nomex mit Nachdruck zu betreiben.
Das vergangene Jahre stand für den Löschzug II im Zeichen der so genannten »erweiterten Aufgabenfelder«. So gab es keine Flammen zu löschen, dafür jedoch mussten etliche technische Hilfeleistungen nach Verkehrsunfällen vorgenommen werden. Insgesamt absolvierten 76 Aktive bei 14 Einsätzen 442 Stunden Dienst. Nach zwei Jahren aktivem Dienst durften sich Simone Julius, Sebastian Althaus, Sascha Dickel, Sven Dickel, Henning Grauel, Heiko Gruner, Stefan Koch, Manuel Kümmel sowie Mirko Nölling über die Beförderung zu Oberfeuerwehrleuten freuen.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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