Notprogramm entgpuppte sich als Volltreffer
Konfirmanden lernten im Raumländer Gemeindehaus das Vater Unser spielerisch kennen
sz Raumland. Das Vater Unser stand jetzt im Mittelpunkt eines gemeinsamen Jugendprojektes der Kirchengemeinden Wingeshausen, Raumland/Berghausen und Weidenhausen. Zunächst sollte die Veranstaltung mit 80 Konfirmanden auf dem Berghäuser Sportplatz über die Bühne gehen, wegen der unsicheren Witterung entschieden sich die Verantwortlichen jedoch für ein »Notprogramm« im Raumländer Gemeindehaus, wie es der dortige Pfarrer Dr. Dirk Spornhauer im Gespräch mit der Siegener Zeitung formulierte. Gleichzeitig erläuterte er die Gründe, wie es zu dem Gemeinde übergreifenden Aktionstag gekommen sei: »Es verlangt schon ein wenig Mühe ab, einmal über den eigenen Bereich hinaus zu schauen. Doch warum sollte es mit einer Aktion in dieser Größenordnung nicht gelingen, die Zusammenarbeit zu intensivieren und Ressourcen zu bündeln.« Als Integrationsfigur fungiere dabei Jugendmitarbeiter Heiner Häcker. Der Tag, der Konfirmanden- mit Jugendarbeit verbinde, sei Bestandteil des kirchlichen Unterrichtes gewesen.
In mehreren Einheiten wurde das Vater Unser thematisch behandelt. »Gerade für junge Menschen stellt das Vater Unser einen relativ fremden Text dar, der oft runtergebetet wird, ohne sich über den Inhalt Gedanken zu machen«, so die Erfahrung von Pfarrer Dirk Spornhauer. Deshalb habe eine eineinhalbstündige Arbeit darin bestanden, den Text in das eigene Leben zu übertragen und mit eigenen Worten auszufüllen. In Wettspielen seien biblische Fragen gestellt worden, »um die Sache aufzulockern und interessant zu gestalten«, so der Raumländer Theologe.
Zudem hätten die Konfirmanden Collagen zu einzelnen Passagen erstellt. Beispiele: »Unser tägliches Brot gib uns heute« oder »Und vergib uns unsere Schuld«. Zur Stärkung von Jugendlichen und Mitarbeitern sei in der örtlichen Bäckerei Pizza bestellt worden, während des Tages seien die Jugendlichen in Form von Tänzen und eines Musik-Workshops damit beschäftigt gewesen, den abschließenden Gottesdienst vorzubereiten. Das Fazit falle durchaus positiv aus, so Dirk Spornhauer, »wir wollten Jugendlichen zeigen, dass man eben nicht nur da sitzen und dem Pfarrer zuhören muss, sondern auch unterschiedliche Themen und Arbeitsformen wählen kann«. Letztlich sei dies eine Aktion mit langfristiger Perspektive gewesen. Den Kirchengemeinden müsse es darum gehen, neue ehrenamtliche Mitarbeiter für die vielfältigen Aufgaben innerhalb der Gemeinden zu gewinnen. »Und da haben wir einen guten Weg eingeschlagen«, so Dirk Spornhauer.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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