Schwimmbäder der Kliniken gesetzlich nicht öffentlich
Berleburger müssen auf Nachbarkommunen ausweichen
vö Bad Berleburg. Vorausgesetzt, die Planungen für das Bad Berleburger Rothaarbad gehen so voran, wie sich das die Verantwortlichen in Rat und Verwaltung wünschen, dann könnte die Anlage auf dem »Stöppel« im Herbst 2005 wieder eröffnen. Bis dahin müssen schwimmbegeisterte Bürger in den Sommermonaten mit dem Freibad Vorlieb nehmen, im Winter sieht es allerdings sprichwörtlich gefroren aus.
Daher wurde am Freitagabend im Rahmen der SPD-Informationsveranstaltung im Bürgerhaus (die Siegener Zeitung berichtete) die Frage aufgeworfen, ob nicht für den Zeitraum ohne öffentliches Schwimmbad eine Kooperation mit den Kliniken der Odebornstadt zu realisieren sei. Im Klartext: Bürger dürften die Schwimmbad- und Saunaanlagen von Odebornklinik, Rothaarklinik oder Klinik Wittgenstein nutzen. Bürgermeister Hans-Werner Braun deutete in der Versammlung an, dass es diese Überlegungen im Rathaus bereits gegeben habe, doch die Umsetzung sei nicht möglich.
Dies bestätigte gestern Etzel Walle, Pressesprecher der Wittgensteiner Kliniken Aktiengesellschaft (WKA), auf Anfrage der Siegener Zeitung. Zum einen seien es versicherungstechnische Gründe, die eine Nutzung der Klinikanlagen durch die Allgemeinheit nicht zuließen. Zum anderen gebe die Gewerbeordnung der WKA klar zu verstehen, dass die Anlagen nur für therapeutische Zwecke zu verwenden seien, »also für die Patienten«. Das seien letztlich Vorschriften, die nicht zu umgehen seien, so Etzel Walle.
Ähnlich die Situation in der Klinik Wittgenstein, deren Träger das Evangelische Johanneswerk in Bielefeld ist. Verwaltungsleiter Ulf Helmrich unterstrich gegenüber der SZ, dass es sich in erster Linie um ein Finanzierungsproblem handele. Als Krankenhaus werde die Einrichtung vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Diese Mittel seien eindeutig zweckgebunden, also für die Nutzung der Patienten. Noch ein zweiter Grund mache die Öffnung für die Bürgerschaft unrealistisch. »Die Anlagen werden für therapeutische Zwecke intensiv genutzt, da gibt es ohnehin wenig Spielraum«, betonte Ulf Helmrich.
Angesichts der begründeten Absagen aus den Kliniken empfahl Bürgermeister Hans-Werner Braun den Einwohnern, das Schwimmbad-Vakuum bis 2005 mit Besuchen in den Nachbarkommunen zu überbrücken. »In Erndtebrück oder Battenberg stehen gute Alternativen zur Verfügung«, so der Verwaltungsleiter.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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