Sparkasse schließt Filialen und kooperiert mit Volksbank
Wettbewerbsdruck macht Kostenanpassung erforderlich
howe Bad Berleburg. Die Sparkasse Wittgenstein löst ihre Geschäftsstellen in Birkelbach, Diedenshausen, Wunderthausen und Niederlaasphe auf. Zugleich geht das Kreditinstitut eine überraschende Kooperation mit der Konkurrenz ein. Während die Sparkasse ihre Pforten in Elsoff schließt, gibt die Volksbank ihre Niederlassung in Schwarzenau auf. In beiden Ortschaften sollen gemeinsam betriebene SB-Bank-Stellen entstehen. Entsprechende Informationen erhielt die Siegener Zeitung gestern bei einer Pressekonferenz der Sparkasse in Bad Berleburg.
»Die Kreditinstitute leiden unter dem Wettbewerbsdruck der großen Direktbanken«, begründete Josef Strauß. Der Sparkassen-Vorstandsvorsitzende weiter: »Großbanken picken sich die Rosinen heraus und sind in der Fläche nicht präsent.« Die Banken seien durch den Wettbewerbsdruck zu Kostenanpassungsmaßnahmen gezwungen. Außerdem entspreche die Zweigstellendichte in Wittgenstein ohnehin nicht mehr dem Markt. Das Kundenverhalten habe sich geändert, hierzu seien umfangreiche Wirtschaftlichkeitsanalysen vorgenommen worden. »Wir haben uns das nicht einfach gemacht«, erläuterte Josef Strauß, die Sparkasse sei sich der emotionalen und sensiblen Thematik bewusst. Jedoch sei man nicht »wie mit der Rasenmähermethode« über die Geschäftsstellen hinweg gefahren. Die Öffnungszeiten seien lediglich der Kundenfrequenz angepasst worden. Viele Kunden hätten ihre Geldgeschäfte bereits in der Vergangenheit bei den größeren Stellen erledigt, andere nutzen Online-Banking. Mit der Verschärfung der Unfallvehütungsvorschriften gingen hohe Investitionen in die Sicherheitstechnologie einher. Ein Blick in die Überfallstatistik zeige das Gefährdungspotenzial auf den Dörfern. Überfälle in Schwarzenau, Wunderthausen und Arfeld bestätigten dies. Die Maßnahmen, betonte Josef Strauß, hätten mit einer möglichen Fusion mit der Sparkasse Hilchenbach »überhaupt nichts zu tun«. Es handele sich um zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. »Ob die Fusion kommt oder nicht, diese Maßnahmen wären ohnehin gelaufen.« Durch die Schließung genannter Geschäftsstellen spart die Sparkasse »dicke sechsstellige Summen« ein. Konkrete Zahlen wollte der vorstandsvorsitzende gestern nicht auf den Tisch legen. Er versicherte, das eingesparte Personal werde den nächst gelegenen Geschäftsstellen zugeordnet. Überdies stehe mit dem neuen Immobiliencenter im Hause Benner in Bad Berleburg ein weiterer Aufgabenbereich zur Verfügung.
Bis Ende des Jahres, hieß es, werde die Neukonzeption umgesetzt. Vorstandsmitglied Axel Theuer versicherte, die Kunden in den »betroffenen« Ortschaften würden weiterhin rundum betreut. Dem Kunden stehe nach wie vor ein persönlicher Betreuer zur Verfügung. Im Übrigen informiert die Sparkasse Wittgenstein ihre Kunden umfangreich über das neue Regionenkonzept. Einem Teil der Montags-ausgabe der Siegener Zeitung liegt das aktuelle Sparkassen-Infoblatt »Zuhause in Wittgenstein« bei.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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