Stadt Bad Berleburg lässt die Güterhalle links liegen
Kein Interesse mehr am Objekt neben Bahnhofsgelände
howe Bad Berleburg. Die ellenlange Geschichte um die Bad Berleburger Güterabfertigungshalle neben dem Bahnhof nimmt kein Ende. Nach Informationen der Siegener Zeitung will sich die Stadt vom Kauf der Halle, die zuletzt der heimischen Künstlerin Evelyn Wisbar-Haupt als Ausstellungsgebäude diente, zurückziehen. Den städtischen Fraktionen soll vorgeschlagen werden, vom Erwerb der rund 66000 e teuren Güterhalle Abstand zu nehmen.
Die SZ erfuhr, dass sich neben der Stadt auch ein weiterer Interessent gemeldet hat – womöglich steht dieser in Zusammenhang mit der derzeitigen Überplanung des Areals als Geschäftszentrum. Es soll sich um einen Bad Berleburger Unternehmer handeln. Beigeordneter Mario Etscheid bestätigte gestern den Rückzug vom Kauf: »Die Stadt hat aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht mehr das vordringliche Interesse.« Einen weiteren Interessenten gebe es, allerdings, so Mario Etscheid, sei dies »nur etwas für den nicht öffentlichen Teil«. Mehr wollte der Beigeordnete nicht verraten. Zäh waren die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn ohnehin.
In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Bahn von ihrer Immobiliengesellschaft getrennt, mehrere neue Verwalter der Güterhalle (DB Imm, Eisenbahn Imm in Frankfurt oder die Viviko Bahnbesitzverwaltung in Köln) traten gegenüber der Stadt Bad Berleburg auf. Zuletzt, im Mai 2001, hatte die Kölner Viviko auf SZ-Anfrage bestätigt, dass die Stadt Bad Berleburg den Zuschlag für die Güterhalle erhalte. Im Juni 2001 lag das entsprechende Schreiben der Bahnbesitzverwaltung in der Odebornstadt vor, Bad Berleburg war am Zug. Seinerzeit erläuterte Mario Etscheid, die Angelegenheit bedürfe noch einer rechtlichen Prüfung. Es seien Grundstücksverträge abzuschließen, die noch nicht unterzeichnet seien – eine undurchsichtige Geschichte. Jetzt muss Bad Berleburg um mögliche vorvertragliche Ansprüche der Bahn bangen.
Mario Etscheid versicherte, ein Vertrag sei mit der Bahn nicht abgeschlossen worden, und mit der mündlichen Interessensbekundung bestehe seiner Ansicht nach »kein Vertragsverhältnis im engeren Sinne.« Manfred Pietschmann, Pressesprecher der Deutschen Bahn AG, versprach für heute eine Erklärung zu der Thematik.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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