Streit mit Freund kostete Frau den Führerschein
Neun Monate ohne Fahrerlaubnis / Gestern: 450 E Strafe
howe Bad Berleburg. »Der Fall ist tragisch«, musste gestern Bad Berleburgs Amtsgerichtsdirektor Hans-Jürgen Niediek bei der Verhandlung noch ein wenig schmunzeln. Auf der Anklagebank saß eine 23-Jährige, die im Mai dieses Jahres unter Alkoholeinfluss Auto gefahren sein soll. Einen Wert von 1,35 Promille habe man ermittelt, erläuterte Staatsanwalt Wolfgang Nau.
Und dann folgte die Erklärung der geständigen jungen Frau: Sie habe Streit mit ihrem Freund gehabt, sei in angetrunkenem Zustand mit dem Auto hinter ihm her gefahren. Bis zu dessen Haustür. Dort habe er sie später ein wenig zugeparkt, sodass sie nicht gut aus der Parklücke habe fahren können, schilderte die 23-Jährige. Vor Wut sei sie irgendwann mit quietschenden Reifen vom Hof ihres Freundes gefahren. Das Tragische: Der Schwiegervater in spé hatte das laute Fahrmanöver der jungen Dame mitbekommen und die Polizei verständigt. »Der Beamte stand dann bei mir vor der Haustür«, stellte die Angeklagte nüchtern fest. »Sind sie jetzt nicht mehr mit ihrem Freund zusammen«, wollte Wolfgang Nau wissen.
Die Beschuldigte antwortete: »Doch, zwei Tage später sind wir zusammen gezogen.« Die ganze Aktion habe also nichts gebracht. Im Gegenteil: Sechs Monate lang ist der Führerschein der 23-Jährigen bereits eingezogen, weitere drei Monate forderte gestern Wolfgang Nau. Hans-Jürgen Niediek verurteilte die Frau zu einer Geldstrafe über 30 Tagessätze zu je 15 e, zudem muss sie noch drei Monate auf ihren Führerschein verzichten.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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