Häufung von Unfällen in Wittgenstein
Tempolimits kein Allheilmittel

- Einer der ersten Unfälle in der Vorwoche war eine heftige Kollision auf der Bundesstraße 62 zwischen Erndtebrück und Schameder. Im Verlauf der nächsten Tage sollten zahlreiche weitere Crashs mit teils verheerenden Ausgängen folgen.
- Foto: Timo Karl
- hochgeladen von Sonja Schweisfurth (Redakteurin)
tika Bad Berleburg. Es waren Bilder, die sich ins Gedächtnis einbrannten: Die Bilanz auf den Straßen im Altkreis Wittgenstein fiel vor allem in der vergangenen Woche verheerend aus. Folgenreiche Unfälle, einer mit einem lebensgefährlich Verletzten, bestimmten das Bild in den drei Kommunen.
Tempolimit gefordertKurzfristig hatte daraufhin die SPD-Fraktion in Bad Laasphe gefordert, ein Tempolimit auf der Bundesstraße 62 zwischen Bad Laasphe und Niederlaasphe einzuführen – 50 km/h bei Nässe, wo ansonsten 70 Stundenkilometer erlaubt sind. Eine Begrenzung würde also erfolgen, wenn mindestens ein geschlossener Wasserfilm auf der Straße liegt.
tika Bad Berleburg. Es waren Bilder, die sich ins Gedächtnis einbrannten: Die Bilanz auf den Straßen im Altkreis Wittgenstein fiel vor allem in der vergangenen Woche verheerend aus. Folgenreiche Unfälle, einer mit einem lebensgefährlich Verletzten, bestimmten das Bild in den drei Kommunen.
Tempolimit gefordert
Kurzfristig hatte daraufhin die SPD-Fraktion in Bad Laasphe gefordert, ein Tempolimit auf der Bundesstraße 62 zwischen Bad Laasphe und Niederlaasphe einzuführen – 50 km/h bei Nässe, wo ansonsten 70 Stundenkilometer erlaubt sind. Eine Begrenzung würde also erfolgen, wenn mindestens ein geschlossener Wasserfilm auf der Straße liegt. Ebenso wie dort hatte sich in der Vorwoche auch auf dem Abschnitt der Strecke unterhalb der ehemaligen Müllkippe zwischen Erndtebrück und Schameder ein schwerer Unfall ereignet. Die Rufe nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung mehrten sich. Bereits vor vier Jahren hatte an gleicher Stelle ein Unfall tödlich geendet.
Häufung der Unfälle markant
Bis dato habe aber keine Forderung nach einer Begrenzung an dieser Stelle bestanden, teilte der Pressesprecher des Kreises Siegen-Wittgenstein, Torsten Manges, auf SZ-Anfrage mit. Und dennoch, die Häufung der Unfälle direkt zu Beginn des Herbstes war markant. „Unfallursächlich waren zum Teil nicht angepasste Geschwindigkeiten bei entsprechenden Witterungsverhältnissen, aber auch Unachtsamkeit beziehungsweise Fahrfehler“, teilte Polizeipressesprecher Niklas Zankowski auf SZ-Anfrage mit.
Nässe, Laub und Dunkelheit
Er führte die zahlreichen Unfälle in der Vorwoche vor allem auf den Herbsteinbruch zurück – und damit nicht zuletzt auf widrige Witterungsverhältnisse, also Nässe, Laub auf den Straßen und Dunkelheit. „Zu Beginn des Herbstes stellen sich viele Verkehrsteilnehmer nicht immer sofort auf die gesunkene Bodentemperatur und die damit einhergehenden Haftungsprobleme ein. Hier sollte sich jeder Verkehrsteilnehmer darauf einstellen.“
Keine derartigen Maßnahmen notwendig
Dass es nun aber an neuralgischen Punkten zu Geschwindigkeitsbegrenzungen kommen könnte, scheint unwahrscheinlich. Jeder Unfall werde polizeilich ausgewertet. „Anschließend werden die Ergebnisse in der Unfallkommission besprochen, und nur dort werden Maßnahmen hinsichtlich der Geschwindigkeitsbeschränkung oder anderweitige Maßnahmen, auch unter Beteiligung der Bezirksregierung Arnsberg, getroffen“, erklärte Niklas Zankowski. Über einen längeren Zeitraum sind dem Kreis Siegen-Wittgenstein derzeit keine Unfallhäufungen angezeigt worden, wie Jana Schröder mitteilte. „Geschwindigkeitssenkende Maßnahmen“ seien daher derzeit nicht notwendig, teilte die Kreispressesprecherin mit.
Schnelle Fahrer achten nicht auf Schilder
Als Allheilmittel betrachtet der Kreis Siegen-Wittgenstein Geschwindigkeitsbegrenzungen ohnehin nicht: „Unfälle, die aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit oder wegen Unachtsamkeit passieren, führen in aller Regel nicht zu Geschwindigkeitsbeschränkungen. Der Fahrzeugführer, der witterungsbedingt zu schnell fährt, missachtet, so jedenfalls unsere Erfahrungen, auch häufig die Schilder.“
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