Unterrichtsstunden zahlten sich aus
Beim Basar der Bad Berleburger Burgfeld-Grundschule boten 180 Schüler ihre Waren feil
wette Bad Berleburg. Mit einem breiten Grinsen und einem Augenzwinkern beantworteten die drei Händler an ihrem Stand die Frage, ob die Anfertigung der lautstark angepriesenen Ware Spaß bereitet habe. Sicherlich habe es ihnen viel Freude gemacht, die ganzen schönen Dinge anzufertigen – zumal ja alles, was nicht gerade direkt mit Lernen im Unterricht zu tun habe, ohnehin viel besser sei als der übliche Alltag. Das sagten Alber, Christian und Meinulf vorsichtshalber allerdings erst, als Klassenlehrerin Ellen Spichalski außer Hörweite war.
Eltern arbeiteten mit – auch zuhause
Nicht nur der ehrlichen Überzeugungsarbeit der drei Zöglinge wegen, sondern ganz generell war den angebotenen Produkten die Liebe am Detail anzumerken. Während ihres Frühlingsbasars stellten jetzt die 180 Schüler der Berleburger Grundschule am Burgfeld das aus, was sie in den vergangenen Wochen nicht nur während ihrer Unterrichtsstunden angefertigt hatten. Denn wie Ellen Spichalski berichtete, hätten viele Arbeiten auch zuhause in Eigenregie mit Unterstützung der Eltern vorbereitet werden müssen.
»Joo, schon über 100 e eingenommen«
Spätestens beim Gang durch die Räumlichkeiten des Schulkomplexes, vorbei an vielen Ständen, bestätigte sich die Aussage der Pädagogin. Denn professioneller hätten auch ältere Künstler nicht zu Werke gehen können. Ob nun der Stand, an dem ein Vater zusammen mit seinem Sohn auf vorgefertigten Frühstücksbrettchen verschiedene Namen eingravierte, der, an dem auf weißen T-Shirts verschiedene Motive aufgebügelt wurden, oder aber jene, an denen fast alle erdenklichen Holzprodukte offeriert wurden: »Joo, wir haben schon über 100 e eingenommen«, zeigten sich schon eine halbe Stunde nach Beginn des Basars auch die Nachwuchsmarktschreier Jannik und Philipp in ihrer Arbeit bestätigt. Die beiden Acht- und Neunjährigen aus der dritten Klasse hatten verschiedene Holzhasen oder aber auch Holzblumen mit ihren Klassenkameraden produziert und diese anschließend bemalt. Lustige Tontopf-Figuren, dekorative Tulpen-Serviettenständer aus Holz, putzige Schlüsselanhänger aus so genanntem Moosgummi oder aber kleine süße Marienkäfer aus Pappmache, produziert von Kindern aus dem Vorschulkindergarten, waren oft so schnell verkauft, dass es den Kindern fast in der Seele weh tun musste, ihre Produkte so schnell abzugeben – wenn es nicht gerade der eigene Elternteil war, der die Kunstwerke für die Ewigkeit sicherte.
Drittel des Erlöses geht in Klassenkassen
Als Entschädigung dürfte aber die Tatsache gelten, dass der Erlös des Frühlingsbasars den Kindern selbst zugute kommt. Denn wie Schulleiter Günter Rothenpieler versicherte, werde ein Drittel des Erlöses unter den einzelnen Klassen aufgeteilt, der Rest des Geldes komme dann der weiteren Ausgestaltung der Schule zugute. Für Kurzweile sorgte auch die Cafeteria, für deren Betrieb jede Klasse zwei Kuchen gebacken hatte. Die Liedvorträge des knapp 30 Sänger starken Schulchores unter Leitung von Helmut Mörchen waren dann mindestens ebenso gut anzuhören, wie die unzähligen Produkte anzuschauen waren.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.