BIS AUF WEITERES
Verstaubte Werte

- SZ-Redakteur Björn Weyand.
- Foto: SZ
- hochgeladen von Marc Thomas
Ich war einst Jäger und Sammler. Die Beute änderte sich aber mit den Jahren, als Kind waren es Panini-Fußballbilder, die es an der Ecke im Spar-Markt bei uns in Rückershausen zu kaufen gab. Obwohl ich mir richtig viel Mühe gab, habe ich es nie geschafft, ein ganzes Album zu füllen. Das war frustrierend. Also änderte sich mein Beuteschema. Im Jugendalter waren es die Alben meiner Lieblingsbands. Ich erinnere mich noch genau, wie ich nach Bad Laasphe gefahren bin, um mir im Plattenladen die neue CD von Running Wild zu holen. Den Plattenladen gibt es nicht mehr und von der Band habe ich auch schon 25 Jahre nichts mehr gehört. Der Musikgeschmack änderte sich, wobei es immer zwischen Hard Rock und Heavy Metal sein musste. Und wenn ich eine Band gut fand, dann musste ich auch all ihre Alben haben. ALLE wohlgemerkt. Filme habe ich später auch gesammelt, erst noch selbst auf Video aufgenommen, fein säuberlich beschriftet und in Listen aufgeführt. Dann begann die DVD-Ära, also musste ich neben dem üppig gefüllten CD-Regal auch noch eines für Filme haben. Und dann noch eines. Kurz gesagt: Ich habe dafür aus heutiger Sicht wahnsinnig viel Geld ausgegeben. Dann kam Mp3 und schließlich folgten Streamingdienste. Die CDs und DVDs stehen zwar weiter im Regal bei mir zuhause in meinem Büro, aber ich weiß jetzt leider nur allzu gut, was gemeint ist, wenn von „verstaubten Werten“ die Rede ist.
Autor:Björn Weyand (Redakteur) aus Bad Laasphe |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.