Wemlighäuser Sonnenblume ließ Besucher schnuppern
Waldorf-Kindergarten stellte sich bei Tag der offenen Tür vor
SG Wemlighausen. Im Waldorf-Kindergarten »Sonnenblume« in Wemlighausen stand jetzt für jeden die Tür offen, schließlich war ein Tag der offenen Tür. Aus einer Spielgruppe der 80er Jahre ist die Tagesstätte entstanden, als sich an der Waldorf-Pädagogik interessierte Eltern trafen und 1994 das jetzige Gebäude fertiggestellt werden konnte. Die Träger der Tagesstätte sind die Eltern und diese treffen sich regelmäßig einmal im Monat zu einem pädagogischen Thema. Derzeit halten insgesamt 20 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren die vier Erzieherinnen, darunter auch ausgebildete Waldorf-Erzieherinnen, auf Trab.
Gemeinsame Frühstücks-Zubereitung
Die Jungen und Mädchen werden in Wemlighausen naturverbunden erzogen, es herrscht täglich, wöchentlich und jährlich ein rhythmischer Zeitablauf. Nachdem die Großen ihre Kleinen morgens zur Tagesstätte gebracht haben, wird gemeinsam das Frühstück in einer Kochnische im Gruppenraum zubereitet und gefrühstückt. Hier gibt es einen bestimmten Wochenplan, an welchem Tag es welches Essen gibt. Zudem sind die Kinder tagsüber nicht nur sich selbst überlassen – es finden immer Spiele statt, an denen sich alle beteiligen.
Bauecke mit echtem Werkzeug
In der Bauecke kommen vor allem die Jungs auf ihre Kosten, denn vom Hammer über Nägel bis hin zum Holz ist dort reichlich Werkzeug vorhanden. An dieser Stelle sollen die Kinder die elterlichen Handwerke nachahmen – und dann auch mal mit echten Werkzeugen hantieren. Und wenn es schon eine Bauecke für die Jungs gibt, dann doch auch eine Puppenecke für die Mädchen, diese spielen dort mit selbst hergestellten Wollpuppen von Christine Kiontke, einer Erzieherin.
Saisonabhängig: Matsch oder Rodel gut
In einem weiteren großen Gruppenraum werden mittags Betten aufgestellt für die Mädchen und Jungen, die über Mittag im Waldorf-Kindergarten schlafen. Wichtig ist es, dass in dieser Zeit eine Ruhepause eingehalten wird, vor allem von den wachbleibenden Kindern. Das Außengelände der Tagesstätte ist klein, aber fein. Die Kinder können im Sand spielen, rutschen oder schaukeln und sind dabei sehr frei. Raus geht es jeden Tag, auch wenn das Wetter mal schlechter ist. Und besonderen Spaß haben sie im Sommer, wenn die Matschbahn aktiviert wird, im Winter wird der kleine Abhang als Rodelbahn benutzt.
Puppenspiele und Märchenstunde
Für den Tag der offenen Tür werkelte man bereits einige Zeit zuvor, denn beim Basar gab es neben Spielsachen auch Selbstgebasteltes, wie zum Beispiel Puppen aus Schafswolle. Draußen konnten an diesem Tag alle interessierten Kinder Ostergras säen und in der Bauecke baute ein Vater mit den Kleinen Boote aus Holz. Übrigens waren am Tag der offenen Tür alle Eltern tatkräftig dabei, zum Beispiel beim Verkauf am Kuchenbuffet. Es gab zudem zwei Puppenspiele sowie eine gemütliche Märchenstunde im Gartenhaus. Selbst werkeln konnte auch jeder mit natürlichen Webrahmen, wobei ebenfalls eine Mutter zur Hilfe stand. Die Tagesstätte »Sonnenblume« ist der einzige Waldorf-Kindergarten im Altkreis Wittgenstein, und wer sich das alles mal anschauen möchte, kann dies auch außerhalb solch einer Veranstaltung tun.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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