Am Laaspher Wilhelmsplatz klickten die Handschellen
Polizisten in schusssicheren Westen griffen Sonntag zu
vö/howe/JG Bad Laasphe. Ein spektakulärer Polizeieinsatz in Bad Laasphe sorgte gestern in der Lahnstadt für jede Menge Gesprächsstoff. In der Nacht zu gestern soll die Polizei in dem Gastronomiebetrieb, der dem Haus des Gastes angegliedert ist, Nägel mit Köpfen gemacht haben. Etwa ein Dutzend Polizeibeamte in schusssicheren Westen sowie Hunde waren offenbar an dem Einsatz beteiligt, der am Sonntag gegen 23 Uhr begann und gestern in den frühen Morgenstunden endete. Augenzeugen sprachen von mehreren Verhaftungen.
Lokal gestern komplett verplombt
Dazu Michael Schneider, Pressesprecher der Siegener Kreispolizeibehörde, auf Anfrage der Siegener Zeitung: »Es hat Festnahmen gegeben.« Nach SZ-Informationen sollen der Gaststättenbetreiber und sein Bruder zu den Verhafteten gehören. Dafür spricht, dass das Lokal gestern geschlossen war und die Ermittler die Räumlichkeiten komplett verplombten. Detaillierter wollte sich der Polizei-Pressesprecher allerdings nicht äußern, denn für die Angelegenheit gebe es eindeutig einen Sperrvermerk.
Ermittlungen nicht abgeschlossen
Auch seitens der Staatsanwaltschaft fehle ihm die Zustimmung, mit Informationen an die Öffentlichkeit zu gehen. Vielsagend ließ sich Michael Schneider immerhin entlocken, »dass es sich um eine Angelegenheit größeren Ausmaßes handelt«. Die Ermittlungen seien bei weitem noch nicht abgeschlossen. Voraussichtlich heute soll es eine Presseinformation zu dem Thema geben.
Einbruch war offenbar der Auslöser
Nach SZ-Informationen soll eine Drogen-Dealer-Mafia die Wohnung des Gastwirtes ausgeraubt haben. Ein wichtiger Hinweis darauf: Der Pressebericht der Polizeileitstelle vom Sonntag, in dem eben von einem Einbruch in eine Bad Laaspher Wohnung am Freitagnachmittag die Rede war (siehe SZ von gestern). Die Täter erbeuteten Schmuck und Bargeld, ein Informant berichtete gestern von 10000 e, die den Einbrechern in die Hände gefallen sein sollen.
Gruppen gingen aufeinander los
Darauf hin müssen sich im Verlauf des Wochenendes zwei Gruppen gebildet haben, die in aggressivster Weise gegeneinander vorgegangen sind. Noch einmal der Informant: »Es soll eine bitterböse Keilerei gegeben haben.« Die Siegener Zeitung erfuhr, dass am späten Sonntagabend Personen-Truppen aus dem Nationalitätenkreis Montenegros in Bad Laasphe unterwegs waren – auch die so genannten Schlichthaus-Räuber sollen gesehen worden sein. Am Ende stand der besagte Polizeieinsatz. Dass es bei den Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft »nur« um Einbruch und Körperverletzung geht, scheint angesichts der gestrigen Nachrichtensperre eher unwahrscheinlich.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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