Streit um Mini-ZOB in Feudingen
Buswende wäre zu klein für die großen Busse

- Der Feudinger Busunternehmer Eberhard Wied ist mit seinem Schulbus gleich mal an die Parkanlage beim Bahnhof gefahren. „Die Fläche ist zu klein für die Größe der Busse“, sagt der 64-Jährige klipp und klar. Foto: Holger Weber
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howe Feudingen. Als Marcus Winkeler und Achim Schneider, die beiden führenden Männer im Bauamt der Stadt Bad Laasphe, bei Eberhard Wied um einen Termin baten, da wuchs bei dem Feudinger Busunternehmer die Hoffnung auf eine bessere Lösung für die geplante Busbucht am Bahnhof. Pustekuchen: Am Ende, so sehr Eberhard Wied auch gegen das geplante Projekt argumentierte, hatten Winkeler und Schneider das allerletzte Wort. „Ich habe die beiden in unseren Linienbus gesetzt, um ihnen zu vermitteln, wie klein unser Sichtfeld nach links und rechts ist“, berichtet Eberhard Wied. „Antwort: Das wäre alles richtig, was ich angeführt hätte, aber es gäbe ja 90 Prozent Zuschuss.“
Eberhard Wied ist entsetzt: „Da fasse ich mir als Unternehmer nur noch an den Kopf.
howe Feudingen. Als Marcus Winkeler und Achim Schneider, die beiden führenden Männer im Bauamt der Stadt Bad Laasphe, bei Eberhard Wied um einen Termin baten, da wuchs bei dem Feudinger Busunternehmer die Hoffnung auf eine bessere Lösung für die geplante Busbucht am Bahnhof. Pustekuchen: Am Ende, so sehr Eberhard Wied auch gegen das geplante Projekt argumentierte, hatten Winkeler und Schneider das allerletzte Wort. „Ich habe die beiden in unseren Linienbus gesetzt, um ihnen zu vermitteln, wie klein unser Sichtfeld nach links und rechts ist“, berichtet Eberhard Wied. „Antwort: Das wäre alles richtig, was ich angeführt hätte, aber es gäbe ja 90 Prozent Zuschuss.“
Eberhard Wied ist entsetzt: „Da fasse ich mir als Unternehmer nur noch an den Kopf. Was nutzen 90 Prozent Zuschuss, wenn die restlichen zehn Prozent nicht da sind?“ Den Mund hat sich der 64-Jährige, der seit seinem 24. Lebensjahr die Feudinger Schüler unfallfrei zur Schule befördert, fusselig geredet. „Die Fläche ist zu klein für die Größe der Busse“, hat er den Bauamts-Männern gesagt. „Man kann nirgends gerade an die dafür vorgesehene Hochbordkante fahren, um barrierefrei einsteigen zu können. Dafür ist der Radius auf dem Gelände zu eng.“
Wenn für die Zukunft gebaut werden solle, müsse die Fahrspur wegen Begegnungsverkehr und Gelenkbussen mindestens zehn Meter breit sein. Zwölf bis 14 Meter seien seine Busse lang, die Gelenkbusse hätten sogar 16 Meter. Der Begegnungsverkehr, ergänzt Eberhard Wied, finde übrigens in der Mittagszeit im Schülerverkehr statt. Was den Feudinger Busunternehmer, der ja nun mal die Schüler fährt und die Busbucht benutzen soll, bewegt: Aus Richtung Bad Laasphe kommend müsse man die Gegenfahrbahn überqueren, um an die Haltestelle zu kommen. Beim Herausfahren sei die Gegenfahrbahn ebenfalls zu überqueren ohne Sicht nach rechts – wegen der hohen Sitze, die auch noch mit Fahrgästen besetzt sind – noch nach links, wo das Wohnhaus Bade stehe. Zudem mache die Hauptstraße eine Linkskurve Richtung Bahnübergang, was die Gefahrensituation enorm verschärfe.
„Aus Richtung Siegen kommend ist es nicht besser. Beim Einfahren in die Haltstelle muss man im Gegenverkehr mit einem 14-Meter-Bus oder Gelenkbus ausholen. Beim Ausfahren muss man ebenfalls ohne Sicht nach links in den Gegenverkehr fahren“, sagt Eberhard Wied. Unfälle seien hier für ihn vorprogrammiert. Und überhaupt frage er sich, warum man erst die einzige Parkanlage in Feudingen zerstören müsse, um festzustellen, dass es Unsinn gewesen sei und nicht funktioniere. Eberhard Wied stört außerdem, und das ganz besonders, dass man auch die beiden Schulbushaltestellen bei der Sparkasse entfernen wolle. „Man will die Grundschüler zum Bahnhof laufen lassen. Auf diesem Weg müssen sie aber mehrfach die stark befahrene Hauptstraße überqueren, ebenso wie den Bahnübergang. Und wer weiß, ob nicht das ein oder andere Kind auf die Idee kommt, den Heimweg über die Bahnschienen abzukürzen.“ Da frage er sich, wie sich das mit den angeführten Sicherheitsmaßnahmen vereinbare.
Deutliche Kritik übt Eberhard Wied an Ratsmitgliedern der SPD und der CDU und spricht von „sogenannten sachkundigen Bürgern“, die alle Vorschläge und Varianten der Fachleute wie Günter Padt vom Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd oder Bauingenieur Klaus Preis ignoriert hätten. „Sie setzen aufgrund der aktuellen politischen Mehrheiten und Fraktionszwang ihre persönliche Meinung durch. Ich maße mir auch nicht an, einen Frisörsalon einzurichten. Man sollte die eigenen Eitelkeiten zugunsten des Steuerzahlers einmal zurücknehmen“, fordert der Busunternehmer.
Seit über 40 Jahren sei er im Schulbusverkehr tätig. Man solle auf den Rat derer hören, die Ahnung von der Materie haben. „Ein intelligenter Mensch hat mal gesagt: ,Kluge Menschen lernen aus den Fehlern anderer, weniger kluge Menschen aus den eigenen Fehlern. Die dritte Kategorie braucht nichts lernen. Die kann und weiß schon alles.’“ Er bitte Rat und Verwaltung noch einmal inständig, über die geplante Busbucht nachzudenken. „Ich fahre da jedenfalls nicht rein. Das ist mir viel zu gefährlich“, kündigt Eberhard Wied an. Der Radius sei zu eng.


Autor:Holger Weber (Redakteur) aus Wittgenstein |
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