Schüler befassen sich kreativ mit Louise Bourgeois
Im Käfig der Erinnerung

- Lisa Plaum, Till Sonneborn und Mareike Schmidt (v. l.) präsentierten Kunstwerke ihrer Mitschüler Katharina Lauter, Amelie Metzger und Leo Senechal.
- Foto: Timo Karl
- hochgeladen von Sonja Schweisfurth (Redakteurin)
tika Bad Laasphe. Die Vergangenheit zu bewältigen, kann zur Mammutaufgabe avancieren. Vor allem dann, wenn sie nicht allzu positiv verlaufen ist, liegt der Schritt zur Verdrängung nah – eine Lösung allerdings ist dies kaum. „Entweder man akzeptiert seine Vergangenheit oder man verdrängt sie. Wenn man sie nicht akzeptieren kann, wird man selbst zur Skulptur“, hat Louise Bourgeois einmal gesagt.
Kunstwerke zu Louise BourgeoisIn ihrer Kunst hat sie Kindheitserlebnisse verarbeitet und sich mit ihren Ängsten und Gefühlen auseinandergesetzt. Sie gab ihrer Angst dadurch Ausdruck, indem sie diese in unterschiedlichen Zellen eines Hauses visualisierte. „Sie hat dadurch verschiedene Phasen ihres Lebens verarbeitet“, erklärte Corie Hahn.
tika Bad Laasphe. Die Vergangenheit zu bewältigen, kann zur Mammutaufgabe avancieren. Vor allem dann, wenn sie nicht allzu positiv verlaufen ist, liegt der Schritt zur Verdrängung nah – eine Lösung allerdings ist dies kaum. „Entweder man akzeptiert seine Vergangenheit oder man verdrängt sie. Wenn man sie nicht akzeptieren kann, wird man selbst zur Skulptur“, hat Louise Bourgeois einmal gesagt.
Kunstwerke zu Louise Bourgeois
In ihrer Kunst hat sie Kindheitserlebnisse verarbeitet und sich mit ihren Ängsten und Gefühlen auseinandergesetzt. Sie gab ihrer Angst dadurch Ausdruck, indem sie diese in unterschiedlichen Zellen eines Hauses visualisierte. „Sie hat dadurch verschiedene Phasen ihres Lebens verarbeitet“, erklärte Corie Hahn. Die Schulleiterin des Städtischen Gymnasiums Bad Laasphe präsentierte am Donnerstag – gemeinsam mit Kunstlehrerin Bettina Warnecke und Schülern der Jahrgangsstufe Q 2 – Kunstwerke, die in direktem Bezug zu Louise Bourgeois stehen. Und die autobiografischer und persönlicher kaum sein könnten. Zu sehen sind sie ab sofort an der Königstraße 7 in Bad Laasphe, im Schaufenster eines leerstehenden Ladenlokals. „Unter Corona-Bedingungen ist das eine Möglichkeit, sich zu präsentieren. Die Ausstellung ist nicht ganz weihnachtlich, sie ist aber zeitgemäß“, sagte Corie Hahn, die den Inhabern des Ladenlokals dankte – die Besitzer hatten das Schaufenster kostenlos zur Verfügung gestellt. Wie
In einen Käfig der Erinnerungen begeben
Louise Bourgeois haben die Oberstufenschüler ihre Erinnerungen verarbeitet, sich gewissermaßen in einen Käfig ihrer Erinnerungen begeben – genau diesen Käfig symbolisieren die Zellen, deren Form jeweils ein leerer Schuhkarton bildet. Entstanden sind ganz persönliche Erinnerungsräume, bezogen auf die Corona-Pandemie, aber auch auf die Kindheit der Schüler. „Familie, Hobbies, Politik – es ging darum darzustellen, wie sich die Situation in Zeiten von Corona verändert hat“, berichtete Corie Hahn und umriss damit eines der Projekte. Das zweite war die Reflektion der eigenen Kindheit. „Das war für viele Schüler ein großer Schritt. Sie sollten in Schuhkartons als persönliche Zellen ihre Ängste verarbeiten. Manche Schüler sind aber an uns herangetreten und haben erklärt, dass sie das nicht können oder möchten – und das haben wir respektiert. Deshalb haben wir es zugestanden, nicht nur negative Erinnerungen, sondern auch positive Dinge zu verarbeiten“, erklärte die Schulleiterin. Es blieb aber dabei, die Schüler mussten sich mit dem eigenen Sein, mit der eigenen Vergangenheit auseinandersetzen – ganz im Sinne der Louise Bourgeois.
Die Natur und ihr Wert
Ein weiteres Projekt, das nun ebenfalls seinen Platz im Schaufenster gefunden hat, ist das der Kunst-AG, an der Schüler der Klassen 5 a und 5 b beteiligt waren. Sie haben sich mit dem Wald auseinandergesetzt. „Entstanden sind Ausschnitte des Waldes“, berichtete Bettina Warnecke. Nach einem Besuch des Pilzkundemuseums in Bad Laasphe bauten die Schüler die Pilze in Ton nach, brannten und glasierten sie. In Deckeln von Schuhkartons ordneten sie diese mit eigens gesammeltem Waldmaterial an und erstellten Tiere und Fabelwesen – Eulen, Fledermäuse und Igel, aber auch Einhörner, Trolle und Zwerge. Auf diese Weise setzten sie sich mit der Natur und ihrem Wert auseinander – auf kreative Art.
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