Im Schuh 960 Kontakte geknüpft
Zahlreiche Besucher kamen zum dritten Bad Laaspher Diabetikertag in das Haus des Gastes
Bad Laasphe. „Ich habe Diabetes und es geht mir gut”, unter diesem Leitgedanken stand jetzt der dritte Bad Laaspher Diabetikertag im Haus des Gastes. Dabei gehe es den Initiatoren – dem örtlichen Forum für Patientenschulung – darum, den Betroffenen kompetent zu machen und ihm Wege aufzuzeigen, wie er am besten mit der Krankheit leben kann. Wobei er vor allem Diabetes nicht als Bedrohung sehen dürfe, so der Laaspher Arzt und Mit-Initiator Ulrich Gauß.
Kein Fachchinesisch in den Workshops
Die Grundidee der bundesweiten Aktion rund um die Zuckerkrankheit war eine patienten- und qualitätsorientierte Aufklärung der Betroffenen. Dazu wurden im Haus des Gastes acht Foren angeboten, in deren Mittelpunkt Augen, Bewegung, Dialyse, Essen und Trinken, glückliche Füße, Hypertonie, Schwangerschaft und Soziales standen. In den Workshops, die jeweils von Fachärzten moderiert wurden, kam neben der Information der Spaß nicht zu kurz. Anhand von praktischen Beispielen und vielen spielerischen Elementen erfuhren die Patienten wichtige Lebenshilfen. Bewusst wurde auf allzu viel Theorie und Fachbegriffe in den Foren verzichtet.
Folgeschäden sind Damoklesschwert
Während der ganzen Veranstaltung hatten die Besucher Gelegenheit, die Füße fachmännisch auf Folgeschäden und Druckbelastung untersuchen, die Sehschärfe testen oder den Cholesterinwert bestimmen zu lassen. So hatte auch die Orthopädieschuh-Technik Wehrmann aus Bad Laasphe eine interessante Untersuchungsmethode speziell für Diabetiker mitgebracht und stand mit Rat und Tat zur Seite: Da Diabetiker oft Überbelastungen und Verletzungen an den Füßen nicht wahrnehmen, weil die Schmerzempfindlichkeit, vermindert ist, gibt es dennoch Dank der so genannten Pedographie die Möglichkeit, die Druckverteilung und -belastung an den Füßen zu messen.
Computer ermittelte Druckbelastung
Die Untersuchung ist einfach und schnell, der Patient steigt in einen Schuh, welcher mit 960 Kontakten ausgerüstet ist, über ein Computer-Programm kann dann die Druckbelastung auf die Sohle gemessen und grafisch umgesetzt werden. Danach fertigt der Fachmann dann eine Fußbettung zur Druckentlastung. Auch Claudia Schomber – Fußpflegerin und Diabetes-Beraterin im Kreiskrankenhaus Bad Berleburg – gab den Besuchern wertvolle Tipps. Außerdem war eine Industrieausstellung zum Thema Diabetes geöffnet, wo sich Firmen oder Apotheken aus dem hiesigen Raum mit neuen Diabetes-Messgeräten oder anderen Produkten präsentierten und dabei zahlreiches Infomaterial bereithielten. Zwischendurch gab es Kaffee und Kuchen, Bewegung oder Unterhaltung mit der Trachtentanzgruppe aus Steffenberg. Besonders in den Morgenstunden war der Andrang groß, wobei viele Besucher auch aus dem angrenzenden Hessen kamen.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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