„In schweren Zeiten Kurs gehalten”
Niederlaaspher Turn- und Sportverein feierte sein 90-jähriges Bestehen mit Buntem Abend
Niederlaasphe. „Frisch, fromm, fröhlich, frei” feierte jetzt der Turn- und Sportverein Niederlaasphe sein 90-jähriges Bestehen in der örtlichen Turnhalle. Das traditionelle Leitwort des Turnvaters Jahn wurde beim Bunten Abend dann auch noch so manches Mal zitiert. Der TuS-Vorsitzende Volker Schäfer begrüßte die zahlreichen Geburtstagsgäste und dankte allen, die dazu beigetragen hätten, dass das Vereinsschiff auch in schweren Zeiten Kurs gehalten habe, so Schäfer. Sein Dank galt auch der örtlichen Grundschule und den Helfern des Kindergartens sowie dem Spielmannszug Niederlaasphe, die beim Laternenumzug am Vorabend so tatkräftig unterstützten.
Fantasievoller Vortrag der Chronik
Eine Überraschung folgte dann gleich zu Beginn des Geburtstagsfestes. Statt in langen Reden die Vereinschronik zu verlesen, waren die Niederlaaspher erfinderisch. Der Vorstand – kostümiert in blau-weißen und rot-weißen Turnanzügen aus Uromas Zeiten – brachte den Gästen singenderweise die Schlaglichter des Vereinsgeschehens näher: „Ja so warn’s die alten Turnersleut!” hieß es da im Refrain. Der Vorstand sang über die Gründung des Vereins 1910 im Gasthof Schäfer, aber auch über die Errichtung der vereinseigenen Turnhalle vor 48 Jahren. Die Idee fand beim Publikum großen Anklang und am Ende des Liedes sangen alle bei dem ohrwurm-verdächtigen Refrain mit.
Eine Schule für Fairness und Teamgeist
Der Laaspher Bürgermeister Robert Gravemeier überbrachte die Glückwünsche von Rat und Verwaltung sowie von Wolfgang Schuppener, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Soziales, Jugend, Freizeit und Sport. Er bezeichnete den TuS Niederlaasphe als einen unverzichtbaren Bestandteil im Lebensstil der Zeit und Ausdruck von Willen und Tat, den wichtigen Lebensbereich Freizeit selbst mitzugestalten. Die Niederlaaspher Ortsvorsteherin Waltraud Schäfer hob in ihrem Grußwort die vereinseigene Turnhalle als eine große Bereicherung für den Ort hervor. Durch den TuS würden vor allem den Jugendlichen die wichtigen Tugenden wie Fairness, Teamgeist, Solidarität und Miteinander beigebracht.
Heinz Dietze, Vorsitzender des Turnbezirks Wittgenstein, lobte die erfolgreichen Leistungen und die gute turnerliche Tradition. In die lange Reihe der Gratulanten reihte sich auch der Stadtsportverbands-Vorsitzende Rolf Davidis mit einem Grußwort ein und betonte, wie wichtig ein intaktes Vereinsleben in der doch so bewegungsarmen Zeit sei. Klaus Meier, Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins, überbrachte stellvertretend für alle örtlichen Vereine Glückwünsche. Der TuS habe es geschafft, den Bedürfnissen der Jugendlichen gerecht zu werden, so dass sich der Verein keine Nachwuchssorgen machen müsse, so Meier.
Blaue Jungs kämpfen gegen den Rost
Seit nunmehr zehn Jahren gehören auch die Blauen Jungs zum Verein, deren Ziel es war, mit gymnastischen Übungen dem Altersrost entgegenzuwirken, kommentierte Moderator Volker Schäfer die Vorführung der älteren Herrschaften. Graziös und bedacht, keinen Fehler zu machen, konzentrierten sich die Herren in ihren lustigen Turnanzügen auf Tanzeinlagen und ernteten dafür viel Applaus und Gelächter im Publikum. Bewunderung und Anerkennung galt der Darbietung der Kunstturner-Vereinigung, wobei auch Sportler aus Biedenkopf und Weifenbach dem Zusammenschluss angehörten. Nahezu perfekte Akrobatik zeigten die jungen Turner und holten bei einer Übung sogar den ehemaligen TuS-Vorsitzenden Dieter Roth auf die Matte.
Show- und Tanzeinlagen dargeboten
Mit Show- und Tanzeinlagen ging es dann weiter am Bunten Abend, dazu trugen die Fidelen Hallenhopser, die Jazztanzgruppe sowie die Prellballer bei. Für eine gute Stimmung sorgte auch diesmal die hessische Tanzband „Extra3”, die schon mehrmals die Veranstaltungen des Vereins musikalisch untermalten.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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