Kinder und Eltern erlebten den Kindergarten gemeinsam
Feudinger AWo-Einrichtung bot Einblicke in den Alltag
sz Feudingen. Was die Kinder jeden Tag im Kindergarten erleben und lernen, durften sie ihren Angehörigen im Rahmen der ersten »Elterntage« zeigen. Von der Tradition des Muttertages ließen sich die Erzieherinnen des AWo-Kindergartens in Feudingen zu der besonderen Aktion inspirieren. Statt spektakulärer Attraktionen waren an drei Nachmittagen ungeschminkte Einblicke in den Kindergartenalltag der Kids angesagt. Ein ungewohnter Anblick bot sich den Erzieherinnen: In der Teddybären-, Panda- und Eisbären-Gruppe des AWo-Kindergartens saßen Mütter, Väter oder ein Großelternteil mit dem Nachwuchs an den kleinen Tischen, um zu malen oder zu basteln.
Auch die Puppenecke, Konstruktionsnische oder Bauecke duften an diesem Tag im Freispiel mit den Großen erobert werden. Erstmals wurden daher auch keine Muttertagspräsente von den Mädchen und Jungen gebastelt. »Die Kinder haben etwas besonders Wertvolles verschenkt: die Zeit, sich mit ihnen zu beschäftigen und ihre zweite Lebenswelt, den Kindergarten, kennen zu lernen«, so Sabine Althaus, Leiterin des AWo-Kindergartens. Per Brief hatte das Team zuvor die »Elterntage« zudem als pädagogische Aktion angekündigt, die den sich wandelnden gesellschaftlichen Strukturen zu entsprechen sucht. »Einige Kinder haben nur ein Elternteil, leben bei den Großeltern oder ihren Vätern. Eine Muttertagsaktion hätte sie ausgegrenzt«, erläutert Leiterin Althaus, die selbst feststellt, dass auch einst selbstverständliche Rollen sich zusehends verändern. In manchen Familien geht die Mutter arbeiten, während der Vater die Erziehungsaufgaben übernimmt. »Daher durfte jedes Kind seine wichtigste Bezugsperson in den Kindergarten mitbringen«, erklärt Leiterin Sabine Althaus die Idee. Fazit: Die gelungene Premiere kam dank wertvoller Erfahrungen bei Groß und Klein gut an.
»Dass die Angehörigen so auch einen Einblick in unsere alltägliche Arbeit erhalten haben«, freut Sabine Althaus und ihre Kolleginnen ebenso wie die große Resonanz. Fast vollzählig erschien die Elternschar zu den Begegnungstagen. Zu deren Gelingen trugen maßgeblich auch die 75 Knirpse bei. Um die Großen zu verwöhnen, legten sie sich tüchtig ins Zeug. Neben vielen Vorbreitungsarbeiten backten sie sogar selbst Kuchen und Waffeln. Den Abschluss eines jeden Elterntages erlebten die Großen und Kleinen, ganz so wie es bis heute in vielen Kindergärten üblich ist – im gemeinsamen Stuhlkreis.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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