Müll aus der Lahn geholt

- Die Mitglieder des Fischereivereins Wittgensteins „fischten“ jede Menge Müll aus den Gewässern im Bad Laaspher Stadtgebiet. Silvio Koralka, Jonas Heinzerling, Burkhard Franke und Jan Uppena (v. l.) präsentieren einen Teil davon. Foto: tk
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tk Bad Laasphe. Was die Mitglieder des Fischereivereins Wittgenstein am Samstag aus der Lahn und ihren Nebenflüssen „fischten“, war kaum zu fassen. Unter Leitung des Gewässerwartes Dieter Schaumann begannen rund 40 Helfer am frühen Morgen mit der alljährlichen Gewässerreinigung. Gesäubert wurden die Lahn sowie sämtliche Bäche im Stadtgebiet, die in die Lahn münden.
Auch der Weiher auf der Amalienhütte stand auf dem Reinigungsprogramm. Dabei kam - wie erwartet - jede Menge Müll zu Tage, der in einem Fluss wahrlich nichts zu suchen hat. Neben alten Metallteilen, Autobatterien und verschiedenen Gebrauchsgegenständen verzeichneten die Fischer auch einige kuriose Funde. Im Weiher auf der Amalienhütte fanden sie zum Beispiel eine mit Autoschlüsseln gefüllte Geldkassette, die umgehend der Polizei übergeben wurde.
Für Aufruhr sorgte ein Fund im Laasphebach. Hier holten die Helfer einen Sack aus dem Wasser, der erheblich stank. Beim Öffnen machten sie eine grausige Entdeckung: Der Sack war gefüllt mit toten Tieren, was auch die Geruchsentwicklung erklärte. Dieter Schaumann und seine Mitstreiter konnten zudem zahleiche Wasserpumpen sicherstellen, die offenbar im Laasphebach benutzt wurden. Der Gewässerwart verwies im Gespräch mit der SZ auf die Tatsache, dass das Abpumpen von Wasser aus Flüssen und Bächen eine Ordnungswidrigkeit darstellt, die entsprechend geahndet werde. Zunehmend Sorge bereitet den Mitgliedern des Fischereivereins zudem die Tatsache, dass viele Bürger nach dem Rasenmähen Gras in die Bäche werfen.
Das Gras entziehe dem Wasser Sauerstoff und trage zu einer erheblichen Algenbelastung bei, wie Schaumann erläuterte. Nach rund vier Stunden Arbeit unter weniger schönen Wetterbedingungen konnten die Fischer sehr zufrieden sein. Die zu Tage beförderten Gegenstände zeigten eindrucksvoll, wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit des Vereins ist.
Es bleibt zu hoffen, dass das Ergebnis der Gewässerreinigung möglichst lange anhält, und nicht in schon Kürze wieder Umweltverschmutzer in Wittgenstein ihr Unwesen mit der Lahn und ihren Nebenbächen treiben. Die Mitglieder des Fischereivereins Wittgenstein stärkten sich nach getaner Arbeit mit Bratwurst und kühlen Getränken im Lager der Brauerei Bosch auf der Stockwiese.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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