Ökumenische Friedensgebete
Reaktion auf eine Morddrohung

- Die sehr überschaubare Zahl in Bad Laasphe erlaubte zunächst sogar ein Friedensgebet in der Katholischen Kirche St. Petrus und Anna, aber anschließend kamen einige der Teilnehmer auch vor dem Gotteshaus nochmal ins Gespräch.
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sz Bad Laasphe/Erndtebrück/Girkhausen. Melanie Jansen ist die evangelische Pfarrerin der Kreuz-Kirchengemeinde in Herne und organsiert Ökumenische Friedensgebete, die der Opfer der Corona-Pandemie gedenken. Vor wenigen Tagen erhielt sie zum zweiten Mal eine Morddrohung.
,,Wir beten fürs Gebet''
„Als wir damals im Predigerseminar waren, hätten wir uns nie träumen lassen, dass ich mir um sie einmal Sorgen machen müsste, weil sie zum gemeinsamen Beten aufruft. Diese ursprünglichste Form der Gottesbeziehung und der Gemeinschaft untereinander ist auf einmal gefährlich geworden“, so äußert sich die Erndtebrücker Pfarrerin Kerstin Grünert zu dem Vorfall.
In Solidarität mit der Kollegin fanden parallel zu der Veranstaltung im Ruhrgebiet in der kath. Kirche St. Petrus und Anna Bad Laasphe, bei der ev. Kirche Erndtebrück und bei der Girkhäuser Kirche ebenfalls Friedensgebete statt. Die Idee dafür war kurzfristig im Gespräch zwischen Grünert und Daniel Seyfried entstanden.
Der Leiter des Kompetenzzentrums für Kinder-, Jugend- und Familienarbeit im Wittgensteiner Kirchenkreis hat noch lebendige Erinnerungen an Friedensgebete in ganz anderen Zeiten, wobei er ohnehin den hohen Stellwert des Gebets betont: „Weil wir so miteinander verbunden sind und weil uns unser Herr so hören will.“ Für Seyfried war klar, dass er auf dem Berleburger Stadtgebiet in seinen Wohnort Girkhausen einladen würde.
Diese ursprünglichste Form der Gottesbeziehung und der Gemeinschaft untereinander ist auf einmal gefährlich geworden.
Pfarrerin Kerstin Grünert
über ökumenische Friedensgebete
28 Besucher in Girkhausen
Über den kurzen Draht zwischen den Konfessionen gewann Grünert mit Stephan Berkenkopf, dem Pfarrer des Katholischen Pastoralverbunds Wittgenstein, ganz schnell einen weiteren Mitstreiter für die Veranstaltungen, die unter dem Motto „Wir beten fürs Gebet“ standen. So fand am Samstagmorgen auch in Bad Laasphe, der dritten Wittgensteiner Kommune, ein ökumenisches Friedensgebet statt.
Mit acht Teilnehmern war die Beteiligung in der Lahnstadt am überschaubarsten, dabei jedoch auch Laasphes Bürgermeister Dirk Terlinden. Genau wie sein Amtskollege Henning Gronau in Erndtebrück, wo auch Wittgensteins Superintendentin Simone Conrad zu den 20 Gästen gehörte. Die meisten Besucherinnen und Besucher gab es mit 28 in Girkhausen, darunter sogar eine kleine Abordnung des CVJM-Posaunenchors.
Musik gehörte zu allen drei Veranstaltungen – und natürlich das Gebet. So war in Bad Laasphe, Erndtebrück und Girkhausen das ökumenische Friedensgebet 2022 zu hören, in dem Gott auch um das Folgende gebeten wird: „Lass uns die richtigen Worte, Gesten und Mittel finden, um den Frieden zu fördern. In welcher Sprache wir dich auch als ‚Fürst des Friedens‘ bekennen, lass unsere Stimmen laut vernehmbar sein gegen Gewalt und gegen Unrecht.“
Autor:Redaktion Wittgenstein aus Bad Berleburg |
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