Schulische Augenblickfänge in Laaspher Schaufenstern
Seit gestern gucken in der Lahnstadt die Auslagen zurück
JG Bad Laasphe. Seit gestern gucken die Schaufenster in Bad Laasphe zurück. Insgesamt rund 60 Bilder in etwa 30 Rahmen hängen nämlich für 14 Tage in den Auslagen verschiedener Einzelhandels-Geschäfte der Kernstadt. Entstanden sind die Arbeiten in den vergangenen zwei Jahren, sie stammen allesamt von Elftklässlern des Städtischen Gymnasiums, die entweder bei Martina Alder oder Ralf Jupe ihren regulären Kunstunterricht hatten. Ralf Jupe war es denn auch, der das Projekt gestern mit Evelyn Benner von der Bad Laaspher Tourismus-, Kur- und Stadtentwicklungs-GmbH vorstellte.
Elftklässler malten sich selbst
Kunst-Pädagoge Ralf Jupe erklärte die Aktion, die unter dem Titel »Augenblicke« Blickfänge für Laaspher Schaufenster liefern soll, ganz einfach als eine Ausstellung von Schülerarbeiten zum Thema »Selbstdarstellung«. In der Jahrgangsstufe Elf gehe es den Jugendlichen vor allem darum, Zeichnen mit einem Naturwiedergabe-Anspruch zu erlernen. Zunächst seien in dieser Unterrichtseinheit Fotos von den Schülern gemacht worden, aus denen die Teenager dann einen Ausschnitt zum Abmalen wählten. »Wie weit kann ich mich verdecken, um gerade noch ich zu sein?« Diese Frage müsse von den Schülern geklärt werden, dafür sei in erster Linie eine Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit nötig. Da sie soviel von sich hergeben würden, hätten die Schüler dem Projekt anfangs skeptisch und misstrauisch gegenübergestanden, mittlerweile seien die Ausgewählten jedoch eher stolz, dass ihre Gesichtszüge – zumeist die Partie ums linke Auge – Laaspher Schaufenster schmücken dürfe.
Dokument städtischer Verbundenheit
Und wenn sich Schulleiter Winfried Damm auch ausdrücklich bei TKS und Einzelhandel für die Möglichkeit dieser Ausstellung bedankte, so war sich Ralf Jupe doch sicher, dass diese Öffnung der Städtischen Gymnasiums zur Stadt hin, nicht nur für die Schule gut sei, sondern auch die Schaufenster aufwerte. Ein Geschäft auf Gegenseitigkeit, eine gute Sache für allen Beteiligten.
Wie ein Wittgensteiner Überraschungsei
Auch Evelyn Benner erinnerte sich daran, dass es zwar zunächst für diese Idee hier und da bei den Einzelhändlern Stirnrunzeln geben habe. Doch nachdem sie die ersten 16 »Augenblicke« bei einer Versammlung Ende Januar vorgestellt habe, da hätten die Geschäftsleute schnell Interesse gezeigt. Und so schafft die Lahnstadt, was eigentlich nur Überraschungseier können. Sie liefert drei Dinge in einem: Spaziergang, Schaufensterbummel und Ausstellungsbesuch.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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