Sorge vor "Generation Nichtschwimmer"
So sollen Lehrer für den Schwimmunterricht fit gemacht werden

- Sicherheit im Fokus: Die Kurse richten sich an Lehrkräfte und Aufsichtspersonen, die mit der Erteilung von Schwimmunterricht und der Leitung von Schwimmausflügen betraut sind und dafür als besondere Qualifikation die „Rettungsfähigkeit“ aufweisen müssen.
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In Deutschland ertrinken an Flüssen und Seen immer wieder Menschen, die Zahlen zu den Todesfällen sind erschreckend. Da durch die Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie viele Schwimmkurse nicht stattfinden konnten, zeigen sich Experten besorgt und befürchten eine „Generation Nichtschwimmer“. Umso wichtiger erscheint es vor dem Hintergrund, dass das geschulte Fachpersonal in Sachen Schwimmsicherheit auf der Höhe der Zeit ist. Genau hier will die DLRG-Ortsgruppe Bad Laasphe ansetzen.
sz/ll Ba
In Deutschland ertrinken an Flüssen und Seen immer wieder Menschen, die Zahlen zu den Todesfällen sind erschreckend. Da durch die Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie viele Schwimmkurse nicht stattfinden konnten, zeigen sich Experten besorgt und befürchten eine „Generation Nichtschwimmer“. Umso wichtiger erscheint es vor dem Hintergrund, dass das geschulte Fachpersonal in Sachen Schwimmsicherheit auf der Höhe der Zeit ist. Genau hier will die DLRG-Ortsgruppe Bad Laasphe ansetzen.
sz/ll Bad Laasphe. Die Zahlen sind alarmierend: 378 Menschen sind nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) 2020 in Deutschland ertrunken, in den ersten sieben Monaten des Jahres 2021 waren es wiederum bereits 184 – der größte Teil davon an Flüssen und Seen. Besonders betroffen sind Kinder und junge Menschen. 18 Kinder im Vorschul- und fünf im Grundschulalter kamen 2020 im Wasser ums Leben, allein in den ersten sieben Monaten des vergangenen Jahres waren es 24 (im Alter von 1 bis 15 Jahre). Da durch die Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie auch viele Schwimmkurse nicht stattfinden konnten, zeigen sich Experten besorgt und befürchten eine „Generation Nichtschwimmer“. Umso wichtiger erscheint es vor dem Hintergrund, dass das geschulte Fachpersonal in Sachen Schwimmsicherheit auf der Höhe der Zeit ist. Genau dieser Thematik nimmt sich jetzt wieder die DLRG-Ortsgruppe Bad Laasphe mit den Kursen zum Erwerb der sogenannten „Rettungsfähigkeit“ an.
DLRG Bad Laasphe will Lehrer und Aufsichtspersonen fit machen für das Schwimmen
Diese richten sich an Lehrkräfte und Aufsichtspersonen, die mit der Erteilung von Schwimmunterricht und der Leitung von Schwimmausflügen betraut sind und dafür als besondere Qualifikation eben jene auf vier Jahre befristete „Rettungsfähigkeit“ aufweisen müssen. „Pandemie-bedingt konnten entsprechende Kurse in der letzten Zeit nicht angeboten werden. Da der Schulungsbedarf entsprechend hoch sein dürfte, bieten wir in Kürze gleich zwei Termine an“, teilt das DLRG jetzt mit. Die Kurse finden am Mittwoch, 2. März, sowie am Mittwoch, 9. März, jeweils von 15 bis 19 Uhr in Erndtebrück statt. Nachdem zunächst theoretische Ausbildungseinheiten abgearbeitet werden, erfolgt anschließend auch eine praktische Ausbildung im dortigen Hallenbad.
Für die „Kleine Rettungsfähigkeit“ bei Schwimmstätten mit einer Wassertiefe bis 1,35 Meter müssen die Lehrkräfte beispielsweise neben dem Deutschen Schwimmabzeichen in Bronze (kann am Lehrgangstag mitabsolviert werden) einen 5 Kilogramm schweren Gegenstand von der tiefsten Stelle des Beckens heraufholen und zum Beckenrand bringen, eine Person schleppen und lebensrettende Sofortmaßnahmen ergreifen können. Für die „Allgemeine (Große) Rettungsfähigkeit“ bei einer Wassertiefe von mehr als 1,35 Meter kommen noch 10 Meter weit tauchen, Umklammerungen durch in Gefahr geratene Personen entweder vermeiden oder sich aus diesen lösen und einen etwa gleich schweren Menschen mittels Kopf- oder Achselschleppgriff rund 15 Meter weit schleppen und an Land bringen dazu.
DLRG bietet breit gefächerten Lehrgang an
Der Lehrgang des DLRG ist insgesamt etwas breiter gefächert und richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer, Ganztagspersonal, Fachkräfte von kommunalen und freien Trägern der Jugendhilfe und die weiteren geeigneten Fachkräfte mit nachgewiesenen Qualifikationen, etwa Trainerinnen und Trainer, Übungsleiterinnen und Übungsleiter, die im Ganztag oder im Rahmen von weiteren außerunterrichtlichen Sportangeboten in Bad Laasphe, Erndtebrück oder Netphen tätig sind oder dort wohnen.
Der Kurs dient dazu, den oben genannten Personen die notwendige fachliche Qualifikation im Rahmen von Schwimmveranstaltungen gemäß den geltenden Regeln aus dem Erlass zur Sicherheitsförderung im Schulsport des Ministeriums für Schule und Weiterbildung (MSW) des Landes Nordrhein-Westfalen zu vermitteln. Anmeldeschluss ist der 13. Februar. Die Kursgebühr beträgt 60 Euro. Schreibmaterial sowie Badekleidung sind mitzubringen. Die Teilnehmerzahl ist jeweils auf zehn Personen beschränkt. Der Kurs findet unter 2-G-Plus-Bedingungen statt (Testnachweis nicht älter als 24 Stunden, für Geboosterte entfällt der Test).
DLRG will die Kurse trotz Corona durchführen
„Da diese Situation aber sehr dynamisch ist, behält es sich die Ortsgruppe vor, den Kurs an die aktuell geltenden Regelungen anzupassen, zu verschieben oder im ungünstigsten Fall abzusagen“, betonen die Verantwortlichen. Grundsätzlich sei man aber bestrebt, die Warteliste sukzessive abzuarbeiten und hofft deshalb darauf, die Kurse durchführen zu können.
Als Kontaktperson steht Patrick Scholz unter Tel. (0 27 53) 6 03 96 35 oder (01 51) 52 51 68 86 oder über die E-Mail-Adresse technischer_leiter@bad-laasphe.dlrg.de zur Verfügung. Nähere Informationen zu diesem Thema sind auch auf der Homepage des Vereins auf www.bad-laasphe.dlrg.de zu finden.
Autor:Lars Lenneper |
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