Übern Balkan und durch Norwegen zur Weihnacht

- Katja Heinzelmann erzählte am Samstag Märchen in der Laaspher Stadtbücherei. Foto: lex
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lex Bad Laasphe. Katja Heinzelmann ist Märchen-Erzählerin und liest die Geschichten nicht einfach vor. Auf diese Feststellung legt sie großen Wert, auch am Samstag in der Laaspher Stadtbücherei erzählte sie Märchen zur Adventszeit und las sie nicht einfach aus einem Buch ab. „Ich trage die Märchen halt nicht wortwörtlich vor, so sind sie dann lebendiger und bekommen meine eigene Prägung“, sagt Katja Heinzelmann. Dadurch könne der Text in Bilder umgesetzt werden, „schließlich ist es gut, wenn die Geschichten bei meinen Zuhörern Bilder entstehen lassen.“ Bereits seit einigen Jahren ist die Märchen-Erzählerin aktiv, die Idee zu solchen Erzählungen, die schon öfter in der Lahnstadt stattfanden, entstand auf ihre Initiative hin: „Ich hatte erfahren, dass ich das Erzählen von Märchen lernen kann und habe dann Seminare bei der Europäischen Märchengesellschaft belegt.“
Die Gesellschaft, die ihren Sitz in Rheine hat, bietet bundesweit Seminare zur Märchenkunde, zur Märchendeutung, zum kreativen Umgang mit Märchen und eben zur Erzählförderung an. Dadurch soll den Interessierten die Möglichkeit gegeben werden, das Erzählen von Märchen zu erlernen und die eigenen Kenntnisse über Märchen zu erweitern. So ist es auch verständlich, dass Katja Heinzelmann Märchen aus aller Welt erzählt und sich nicht nur auf bekannte Klassiker - wie beispielsweise die Märchen der Gebrüder Grimm - beschränkt. „Inzwischen sind es über 80 Märchen, die ich erzähle. Die kann man natürlich nicht immer sofort wieder aus dem Hut zaubern, ich muss mich dann auch für die einzelnen Veranstaltungen noch einmal vorbereiten.“
Leider waren es am Samstag nur wenig Zuhörer in die Stadtbücherei, zu hören bekamen diese Geschichten, die alle einen Bezug zu Weihnachten oder dem Nikolaus hatten. So zum Beispiel das norwegische Märchen von Halvor und den Trollen oder auch etwas vom Balkan. In fast allen Ländern gebe es nämlich Märchensammlungen, deren Qualität sei aber stets von dem Verfasser abhängig. „Es unterscheidet sich schon, wie der Sammler das Märchen aufgezeichnet hat. Wenn er beispielsweise wiedergegeben hat, was ihm wörtlich erzählt wurde, dann muss ich verstärkt daran arbeiten, damit die Geschicht verständlich ist“, betonte Katja Heinzelmann.
Überhaupt seien ihre Märchen eher für Schüler geeignet, und nicht unbedingt für Märchenfans im Kindergarten-Alter. Teilweise seien die Geschichten recht umfangreich, die Zuhörer müssten der Handlung längere Zeit folgen, deshalb seien bei Erzählungen mit vielen Kindern oft schon ein oder zwei Märchen ausreichend. Und was macht ein gutes Märchen letztendlich aus? „Das ist eigentlich eine subjektive Sache. Mich muss ein Märchen einfach ansprechen, dann hoffe ich, dass es auch andere Personen anspricht. Das ist aber auch meistens der Fall“, erzählte Katja Heinzelmann.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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