Abtritt politischer Urgesteine in Wittgenstein (Teil 3)
Werner Treude

- Werner Treude wird nach der Zeit der Mitgliedschaft im Rat der Stadt Bad Laaspher sicher nicht langweilig. Ganz oben stehen seine Enkelkinder und die gemeinsamen Unternehmungen und Reisen – wie hier mit Elias nach Cuxhaven.
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howe Feudingen. Er macht die Tür des Bad Laaspher Ratssaals hinter sich zu. Und irgendwie hat man den Eindruck, als sei der Feudinger Werner Treude darum gar nicht böse. Schon nach der Wahl 2014 hatte der Christdemokrat angekündigt, sein Ratsmandat nur noch diese Legislaturperiode wahrnehmen zu wollen. Dann sei – schon allein aus Altersgründen – Schluss. „Ich habe gesagt, ich spiele die letzte Saison“, so der Fußballfan vom 1. FC Köln. Jetzt tritt Werner Treude also nicht mehr an – einer, der die Geschicke der Stadt über viele Jahre mitbestimmte und lenkte.
Weg führt in KommunalpolitikInteressiert an Politik war der 68-Jährige schon seit den 70er-Jahren. Damals hatte er seine Lehre bei der Sparkasse gemeinsam mit dem späteren Erndtebrücker Bürgermeister Heinz-Josef Linten absolviert.
howe Feudingen. Er macht die Tür des Bad Laaspher Ratssaals hinter sich zu. Und irgendwie hat man den Eindruck, als sei der Feudinger Werner Treude darum gar nicht böse. Schon nach der Wahl 2014 hatte der Christdemokrat angekündigt, sein Ratsmandat nur noch diese Legislaturperiode wahrnehmen zu wollen. Dann sei – schon allein aus Altersgründen – Schluss. „Ich habe gesagt, ich spiele die letzte Saison“, so der Fußballfan vom 1. FC Köln. Jetzt tritt Werner Treude also nicht mehr an – einer, der die Geschicke der Stadt über viele Jahre mitbestimmte und lenkte.
Weg führt in Kommunalpolitik
Interessiert an Politik war der 68-Jährige schon seit den 70er-Jahren. Damals hatte er seine Lehre bei der Sparkasse gemeinsam mit dem späteren Erndtebrücker Bürgermeister Heinz-Josef Linten absolviert. „Der versuchte natürlich, mich zu überreden, in die Politik zu gehen.“ Irgendwann habe es sich dann so ergeben, dass der Weg in die Kommunalpolitik führte, auch dank Jürgen Borchert, dem Laaspher Wilhelm Dörr oder Änni Schmidt. Sie alle baten Werner Treude um ein aktives Engagement.
"Vernünftige Aussichten" für Werner Treude
Den Ausschlag gab dann ausgerechnet ein Feudinger Sozialdemokrat. Hermann Kuhli sei es gewesen, der dem CDU-Kontrahenten „vernünftige Ansichten“ bescheinigte. Und weil Hermann Kuhli damals forderte, dass man nur etwas bewegen könne, wenn man sich wählen lasse, „hat mir das zu denken gegeben“, so Werner Treude. „Lass dich wählen, geh in den Rat. Auch wenn du in einer anderen Partei bist“, habe Hermann Kuhli gesagt. 1994 trat Werner Treude erstmals im Wahlkreis Feudingen II an. „Ich gewann mit einer überwältigenden Mehrheit von zwei Stimmen“, erinnert sich der 68-Jährige mit einem Augenzwinkern. Und schiebt mit dem für ihn typischen Humor nach: „Wenn ich mich nicht selbst gewählt hätte, hätte es einen Patt gegeben.“
Hauptausschuss und Rechnungsprüfung
In zwei Fachausschüssen arbeitete Werner Treude: im Hauptausschuss alle fünf Wahlperioden lang, vom ersten bis zum letzten Tag. Und im Rechnungsprüfungsausschuss die ersten drei Wahlperioden. „Das waren die Ausschüsse, die am nächsten an meinem Job waren. Die passten zu meinem Berufsbild. Schließlich heißt es ja Fachausschuss.“ 1999 wurde Werner Treude CDU-Stadtverbandsvorsitzender, bis 2006 hatte er das Amt inne. Von 1999 bis 2004 war er Vorsitzender der Verbandsversammlung des Zweckverbands Region Wittgenstein. „Eine schöne Zeit, die ich wieder, wie früher als Stift, mit Heinz-Josef Linten verbrachte“, erzählt Werner Treude. Dass er in die Politik gegangen sei, bereut Werner Treude nicht. „Ich würde es noch mal machen. Aber irgendwann ist es auch mal genug.“
Positive und negative Erinnerungen an Zeit im Rat
Viele positive, aber auch negative Erinnerungen und Erlebnisse habe er gehabt. „Jürgen Borchert war für mich ein ganz großer Lehrmeister.“ Auch die gemeinsame Zeit mit Bürgermeister Robert Gravemeier sei angenehm gewesen. „Der war geradlinig und ehrlich.“ Und insgesamt sei er mit den allermeisten Ratsmitgliedern klargekommen – mit denen der eigenen Fraktion ohnehin, in der Hauptsache auch mit der FDP. Hin und wieder habe es mit SPD und Grünen gehakt.
Ortsumgehung hat "vieles kaputt gemacht"
„Bei der Ortsumgehung wurde auf einmal das gefordert, wo man 20 Jahre strikt dagegen war. Das hat mich erstmals zweifeln lassen, ob ich in der Politik richtig bin.“ Das Thema Ortsumgehung habe leider vieles kaputt gemacht. Auch Vertrauen. Und jetzt, wenn Werner Treude die Akte „Ratsmitglied“ zumacht? Da hat der Feudinger Zeit für andere schöne Dinge: für die Dorfgemeinschaft, für die Hobbies oder für die Enkelchen.
Autor:Holger Weber (Redakteur) aus Wittgenstein |
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