Zum Träumen eingeladen

- Führte musikalisch ins geheimnisvolle Dunkle: das „Trio Saphiro“ beim Osterkonzert am Sonntagnachmittag in der Laaspher Stadtkirche. Foto: jh
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jh Bad Laasphe. „Mit geheimnisvollem Dunkeln...“ - zugegebenermaßen: Wenn ein Konzert diesen Titel trägt, dann klingt das schon etwas mysteriös, vielleicht sogar furcheinflößend. Alles andere als furchteinflößend war aber das Osterkonzert am Sonntag in der evangelischen Laaspher Stadtkirche. Ganz im Gegenteil: Mit sanften und angenehmen Melodien, besonders von der Königin der Musikinstrumente, der Harfe, behielt sich das „Trio Saphiro“ vor, die Zuhörer „zum Träumen einzuladen“. Eine herausforderungsvolle Ansage zu Beginn des Konzerts.
Aber gerade das „geheimnisvolle Dunkle“ war der Weg zum Träumen. Mit dem gleichnamigen Titel von Carl Gottlieb Reissiger oder dem Schlaflied „Ruhe sanft, mein holdes Leben“ von Wolfgang Amadeus Mozart schickte das Trio die Besucher in die Welt der Träume. Das aber nicht, weil die Vorstellung so langweilig gewesen wäre. Nein, ganz und gar nicht: Mit ihrem beeindruckenden Können stoppten Anna Gann (Sopran), Gunter Sieberth (Oboe) und Bettina Linck (Harfe) die Besucher oft auf dem Weg zu den Träumen, weil sie so Staunen mussten, wie sie ihre Instrumente beherrschten. Staunen statt Träumen war angesagt. Das kommt auch nicht häufig auf Konzerten vor: Später gab es von Bettina Linck sogar noch ein bisschen Instrumentkunde: Sie erklärte den Besuchern den Aufbau der Harfe, eins der ältesten Instrumente überhaupt, und nannte wissenswerte Fakten. Die Saiten ihres Instruments hätten beispielsweise eine Zugkraft von anderthalb Tonnen.
Danach war wieder Träumen angesagt: Sie zupfte samt das Stück „La source op. 44“ von Alphonse Hasselmans. Traumhaft auch das Finale, als alle drei bei Eva dell’Acquas „Villanelle“ erneut zur Hochform aufliefen. Aber egal, ob alle drei zusammen, Sopran und Harfe oder Harfe und Oboe vereint, das war alles eine musikalische Höchstleistung der noch jungen Gruppe. Deshalb war die Frage, ob die Zuhörer nach dem letzten Stück noch Lust auf ein weiteres hätten, rhetorisch. Das Trio wurde übrigens erst 2008 gegründet. Davon merkte man aber nichts. Im Vorjahr gastierte das Trio zum ersten Mal in Bad Laasphe. Und nach dieser erneut gelungenen Vorstellung sagt man doch gern: Aller guten Dinge sind drei oder sogar mehr.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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