Busbucht in Feudingen
„Zwischen Pest und Cholera“

- Weicht das Feudinger Kirchenmodell doch noch? Der Bad Laaspher Bauausschuss reagiert auf einen erneuten Vortrag der Verwaltung mit einer deutlichen Willensbekundung: Bei zwei Gegenstimmen soll hier (Foto) lieber die Busbucht gebaut werden.
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howe Bad Laasphe. Für gewöhnlich könnte man meinen, die Bad Laaspher Politik eiere immer noch um die Feudinger Busbucht herum. Am Mittwochabend kristallisierte sich aber heraus, dass jedem einzig daran gelegen war, die Sicherheit der Schulkinder in den Vordergrund zu stellen. Die einen fanden da die Busbucht-Lösung auf dem städtischen Grundstück gleich neben dem Haus der Familie Bade gut, die anderen glaubten, mit der Straßen-Haltestelle-Lösung bei Familie Halweg den besten Weg gefunden zu haben.
Bad Laasphes Bauamtsleiter Marcus Winkeler brachte es in der Sitzung des Bau-, Denkmal- und Umweltausschusses perfekt auf den Punkt: „Wir bewegen uns zwischen Pest und Cholera.
howe Bad Laasphe. Für gewöhnlich könnte man meinen, die Bad Laaspher Politik eiere immer noch um die Feudinger Busbucht herum. Am Mittwochabend kristallisierte sich aber heraus, dass jedem einzig daran gelegen war, die Sicherheit der Schulkinder in den Vordergrund zu stellen. Die einen fanden da die Busbucht-Lösung auf dem städtischen Grundstück gleich neben dem Haus der Familie Bade gut, die anderen glaubten, mit der Straßen-Haltestelle-Lösung bei Familie Halweg den besten Weg gefunden zu haben.
Bad Laasphes Bauamtsleiter Marcus Winkeler brachte es in der Sitzung des Bau-, Denkmal- und Umweltausschusses perfekt auf den Punkt: „Wir bewegen uns zwischen Pest und Cholera.“ Warum, das legte der Fachbereichs-Chef detailliert dar: Denn nach dem Beschluss der Politik, die Busbucht-Lösung weiter zu verfolgen, hatte es offenbar nochmal einen nicht-öffentlichen Termin gegeben. Daraufhin trafen sich Verwaltung, Landesbetrieb Straßen NRW und der Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS) vor Ort, um die Lage zu erkunden. Bei diesem Termin signalisierte auch Anwohner Hartwig Halweg, dass er sein Grundstück zur Verfügung stellen würde, wenn denn bloß nicht der schöne städtische Park gegenüber angerührt werde. Das spielte ZWS-Geschäftsführer Günter Padt in die Karten, der sich auf einen Leitfaden des Kreises Siegen-Wittgenstein berief, wonach statt irgendwelcher Busbuchten, wo die Ausfahrten viel zu gefährlich seien, lieber die Bus-Caps zu bevorzugen seien. Sprich: Der Bus würde mitten auf der Fahrbahn halten, die wiederum wäre deutlich markiert, sodass alle Autos hinter dem Bus zum Halten gezwungen wären.
Marcus Winkeler: „Vorigen Donnerstag hatten wir einen gemeinsamen Termin beim Landesbetrieb im Netphen.“ Ergebnis: „Den Vorschlag von Günter Padt lehnt der Landesbetrieb kategorisch ab.“ Allein wegen des Verkehrsflusses und des Winterdienstes, so die Argumente, sei das Hineingehen in den Straßenkörper nicht zu rechtfertigen. Also präsentierte die Stadt gemeinsam mit dem ZWS eine Alternative, die zuvor FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus Preis zeichnerisch ausgearbeitet hatte. Demnach sollte der Straßenraum nicht direkt in Anspruch genommen werden, vielmehr würde man an den Fahrbahnrand ausweichen – sozusagen als Kompromiss zwischen Busbucht und Straßenraum. Dem wiederum wollte sich der Landesbetrieb nicht verschließen. Er signalisierte, dem Vorschlag zustimmen zu wollen, wenn einige Bedingungen erfüllt würden: Zunächst müsste Hartwig Halweg zustimmen – auch vertraglich – dass er sein Grundstück für die Haltestelle zur Verfügung stellen würde. Und dann sollten bei der Planung sogenannte Randbedingungen stimmen: Die Haltestelle Richtung Erndtebrück müsste mit 20 Personen berechnet werden, also sei hier ein Witterungsschutz erforderlich. Und auf der anderen Seite Richtung Laasphe würde man von 40 Personen ausgehen, also wäre hier eine vergrößerte Aufstellfläche plus Witterungsschutz nötig.
Das alles löste sich am Mittwoch mit der deutlichen Willensbekundung des Bauausschusses in Luft auf. Denn nur Klaus Preis (FDP) und Peter Honig (Grüne) stimmten dafür, einen Vorvertrag mit Hartwig Halweg für die Straßenrand-Lösung zu unterzeichnen. Die große Mehrheit will, dass die Busbucht weiterverfolgt wird. Jetzt soll genau das die Verwaltung nochmal erarbeiten, wobei nach Pest die Cholera folgt: Marcus Winkeler signalisierte, dass sich der ZWS mit der gefährlichen Busbucht-Lösung sicher nicht zufrieden geben wird und hier sicher nochmal ein Wörtchen mitreden dürfte.
Autor:Holger Weber (Redakteur) aus Wittgenstein |
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