Quadro Nuevo musizierte in voll besetzter Stadthalle Betzdorf
Feueralarm vor dem Konzert

- Das Ensemble Quadro Nuevo tauchte sein Publikum für rund zwei Stunden in oft sphärische Klänge. Mit ihrem Repertoire schlugen die Musiker eine Brücke vom Orient zum Okzident – und wieder zurück.
- Foto: Gaby Wertebach
- hochgeladen von Claudia Irle-Utsch (Redakteurin)
gum Betzdorf. Quadro Nuevo, das sind die Musiker Mulo Francel (Saxophone, Klarinetten, Mandoline), Andreas Hinterseher (Akkordeon, Vibrandoneon, Bandoneon), Dietmar D. Lowka (Kontrabass, Percussion) und Chris Gall (Piano). 1996 gründete sich das Ensemble, das seine Liebe zur nostalgisch-akustischen Musik eint, in der Nähe von Salzburg. Über 2700 Konzerte gaben sie bisher, füllen große Säle, treten aber auch gerne vor kleinerem Publikum auf. Arabesken, Balkan-Swing, Balladen, waghalsige Improvisationen, Melodien aus dem alten Europa und mediterrane Leichtigkeit verdichten sich dabei zu märchenhaften Klangfabeln.
gum Betzdorf. Quadro Nuevo, das sind die Musiker Mulo Francel (Saxophone, Klarinetten, Mandoline), Andreas Hinterseher (Akkordeon, Vibrandoneon, Bandoneon), Dietmar D. Lowka (Kontrabass, Percussion) und Chris Gall (Piano). 1996 gründete sich das Ensemble, das seine Liebe zur nostalgisch-akustischen Musik eint, in der Nähe von Salzburg. Über 2700 Konzerte gaben sie bisher, füllen große Säle, treten aber auch gerne vor kleinerem Publikum auf. Arabesken, Balkan-Swing, Balladen, waghalsige Improvisationen, Melodien aus dem alten Europa und mediterrane Leichtigkeit verdichten sich dabei zu märchenhaften Klangfabeln.
Quadro Nuevo feiert Premiere in Betzdorf
Auf Einladung der Musikgemeinde Betzdorf-Kirchen war Quadro Nuevo am Sonntagnachmittag zum ersten Mal zu Gast in Betzdorf, und welch ein Begriff die vielfach ausgezeichneten Musiker ihren Fans sind, das zeigte sich an der vollbesetzten Stadthalle. Das Haus musste kurz vor dem Konzert allerdings erst einmal aufgrund eines technisch begründeten Fehlalarms, der zum Großeinsatz der Feuerwehr führte, geräumt werden, was ein humorvoller Dietmar Lowka beruhigend fand, da auf die örtliche Feuerwehr eindeutig Verlass sei. Fast zwei Stunden lang lauschten die Zuhörer einer Mischung aus Tango, Valse, Musette, Flamenco, liebevoll entstaubter Filmmusik und einem fast schon verklungenen Italien, wie das Quartett selbst seine Musik bezeichnet. Mulo Francel übernahm charmant und humorvoll die Anmoderation der jeweiligen Titel. Es gelang Quadro Nuevo mühelos, mit ihrem Repertoire eine Brücke zwischen Orient und Okzident zu spannen.
Unterwegs mit dem "Flying Carpet"
Mit den zu Beginn gespielten Stücken nahmen sie ihr Publikum auf einem „Flying Carpet“ (so auch der Titel ihres aktuellen Albums, für das sie die Stücke zusammen mit der Sufi-Band Cairo Steps und Gästen aus Ägypten eingespielt haben) mit in den Orient, nach Ägypten und in den Irak mit typisch faszinierenden, fremdländischen Klängen, die traditionelle Musik in das 21. Jahrhundert transportierend, eindrucksvoll wiedergegeben auf der Klarinette und begleitet von den Percussions.Die nach einem Aufenthalt vor sechs Jahren in Buenos Aires komponierten Tango-Versionen aus der künstlerischen Heimat von Astor Piazzola und dem großen Tango-Sänger Carlos Gardel, begeisterte durch die Vielfalt der Musik. Die Kreativität, der sich die Musiker hingaben und mit der sie ihre Soli spontan entwickelten, zeugte von reiner Spielfreude. Jazzige Klänge in rasantem Tempo, ruhige Abschnitte, klagende Töne, an Klezmer erinnernd, das fantasievolle Spiel von Dietmar D. Lowka auf dem Kontrabass, von Chris Gall (der seine Parts fast wie in Trance spielte) am Piano, Andreas Hinterseher, der dem Akkordeon und auch dem Bandoneon wunderbare Tango-Töne entlockte und teilweise diese Instrumente auch gegen ein Vibrandoneon austauschte, war einfach wunderbar. Klarinette und Saxophon erzeugten schrille Töne, um dann in schwebende, fast sphärenhafte Klänge wie bei „Icarus Dream“ überzugehen.
"Hoch auf dem gelben Wagen"
Dass die Mitglieder von Quadro Nuevo fantastische Jazzmusiker mit eigenständigen improvisatorischen und kompositorischen Ideen sind, das bewiesen sie mit ihren Kompositionen von „Die Gedanken sind frei“, einer ganz anderen Wiedergabe des Volksliedes als Jazz-Improvisation, und auch mit „Hoch auf dem gelben Wagen“, der „Neufassung der Version mit Walter Scheel“, wie Mulo Francel augenzwinkernd sagte. Immer wieder gab es begeisterten (Zwischen-)Applaus.Gemeinsam mit dem Publikum veranstalteten die Musiker ein Liederraten, wobei es gar nicht so leicht war , die Volkslieder, verpackt in eigenständige Improvisationen, zu erkennen. Mit „Bona nox, bist a rechta Ox“ von Wolfgang Amadeus Mozart verabschiedeten sich Quadro Nuevo von ihren Zuhörern, die für ihren lang anhaltenden Applaus noch mit zwei Zugaben belohnt wurden.
Autor:Gaby Wertebach (Freie Mitarbeiterin) aus Betzdorf |
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