Brandbrief des Kollegiums ans Ministerium
Betzdorfs „Bertha“ taumelt am Rand einer Klippe

- Die verbliebenen Schüler und Lehrer der Bertha-von-Suttner-Realschule plus Betzdorf haben jetzt das Gebäudeensemble auf dem Bühl als alleinigen Schulstandort. Foto: SZ-Archiv
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goeb Betzdorf. Das Schlusslicht in der Betzdorfer Schullandschaft ist nicht erst seit letztem Jahr die Bertha-von-Suttner-Realschule plus. Kontinuierlich abnehmende Schülerzahlen und ein zunehmend überlastetes Kollegium brachten die Einrichtung immer wieder in ein ungünstiges Licht. Nach Informationen der Siegener Zeitung liegt dem Bildungsministerium in Mainz nun ein „Brandbrief“ des Kollegiums der Schule vor, in dem von dramatischen Zuständen die Rede ist, die nahelegen, dass regulärer Unterricht kaum noch möglich ist.
Der Großteil der 32 Lehrkräfte spricht in der sog. Überlastungsanzeige von Umständen, unter denen man dem Bildungsauftrag nicht mehr gerecht werden könne.
goeb Betzdorf. Das Schlusslicht in der Betzdorfer Schullandschaft ist nicht erst seit letztem Jahr die Bertha-von-Suttner-Realschule plus. Kontinuierlich abnehmende Schülerzahlen und ein zunehmend überlastetes Kollegium brachten die Einrichtung immer wieder in ein ungünstiges Licht. Nach Informationen der Siegener Zeitung liegt dem Bildungsministerium in Mainz nun ein „Brandbrief“ des Kollegiums der Schule vor, in dem von dramatischen Zuständen die Rede ist, die nahelegen, dass regulärer Unterricht kaum noch möglich ist.
Der Großteil der 32 Lehrkräfte spricht in der sog. Überlastungsanzeige von Umständen, unter denen man dem Bildungsauftrag nicht mehr gerecht werden könne. So ist die Rede davon, dass schon Schüler der Eingangsklassen verbal gegen Mitschüler und Pädagogen vorgehen und auch vor üblen Handgreiflichkeiten untereinander und gegen die Lehrer nicht zurückschrecken. So soll dort gebissen, getreten und geschlagen worden sein. Fast jeden Tag gebe es irgendwo eine Schlägerei. Eine konstruktive Zusammenarbeit mit vielen Elternhäusern sei kaum bzw. gar nicht möglich, mehr noch, das Kollegium erfahre von dieser Seite oft so gut wie keine Unterstützung. Auch sei das Lernklima an der Schule demnach mehr als schlecht.
Viele der verbliebenen etwa 300 Schüler hätten das Lernen mehr oder weniger aufgegeben, seien kaum alphabetisiert, die älteren unter ihnen erreichten zum Zeitpunkt der Entlassung nicht einmal das Niveau der Berufsreife. Viele Jahre besaß die weiterbildende Schule zwei Standorte (Schützenstraße und Bühl), ehe man mit verkleinerter Schülerzahl ausschließlich das Gebäudeensemble auf dem Bühl bezog.
Dem Schülerschwund der letzten Jahre folgte auch ein Exodus vieler Lehrer, deren Namen man im Kollegium benachbarter Schulen, etwa der beliebten Westerwaldschule (Gebhardshain) oder Wissen, wiederfand. Auskünfte über die aktuellen Schüleranmeldezahlen erteilte das Direktorium der Bertha-von-Suttner Realschule plus der Presse nicht mehr bzw. gab zu verstehen, dass man sie selbst nicht kannte. Wie SPD-Bildungsministerin Stefanie Hubig nun reagiert bzw. wie die Zukunft der Schule aussieht und welche konkreten Schritte zur Aufrechterhaltung des Unterrichts unternommen werden, bleibt abzuwarten.
Autor:Dr. Andreas Goebel (Redakteur) aus Betzdorf |
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