„Leben! Bis zum Schluss.“
Hospizdienst der Caritas macht auf ehrenamtliche Arbeit aufmerksam

- Die Hospizgruppe hatte große Plakate mit den Zitaten von Verstorbenen auf das Pflaster vor ihrem Stand geklebt.
- Foto: Thorsten Stahl
- hochgeladen von Michael Sauer
thor Betzdorf. Wer den Betzdorfer Wochenmarkt besucht – noch dazu bei schönstem Wetter –, der blickt meist gut gelaunt dem Wochenende entgegen, kauft frische Lebensmittel ein und plaudert mit Bekannten, die man unterwegs trifft. Mit allem möchte man an so einem Tag konfrontiert werden, nur nicht mit dem Tod.
Doch an diesem Freitag stolperten die Menschen über ihn – und das war durchaus gewollt. Anlässlich des Welthospiztages am 9. Oktober machte der Ambulante Hospizdienst der Caritas an einem Stand auf seine wichtige Arbeit aufmerksam. Das Motto war zugleich das Selbstverständnis: „Leben! Bis zum Schluss.“
Das ist ein bisschen provokativ, es sind die O-Töne von Verstorbenen.
Karin Zimmermann
Caritas BetzdorfAuf das Pflaster waren mehrere große Plakat geklebt worden.
thor Betzdorf. Wer den Betzdorfer Wochenmarkt besucht – noch dazu bei schönstem Wetter –, der blickt meist gut gelaunt dem Wochenende entgegen, kauft frische Lebensmittel ein und plaudert mit Bekannten, die man unterwegs trifft. Mit allem möchte man an so einem Tag konfrontiert werden, nur nicht mit dem Tod.
Doch an diesem Freitag stolperten die Menschen über ihn – und das war durchaus gewollt. Anlässlich des Welthospiztages am 9. Oktober machte der Ambulante Hospizdienst der Caritas an einem Stand auf seine wichtige Arbeit aufmerksam. Das Motto war zugleich das Selbstverständnis: „Leben! Bis zum Schluss.“
Das ist ein bisschen provokativ, es sind die O-Töne von Verstorbenen.
Karin Zimmermann
Caritas Betzdorf
Auf das Pflaster waren mehrere große Plakat geklebt worden. „Das ist ein bisschen provokativ, es sind die O-Töne von Verstorbenen“, sagte Karin Zimmermann (Caritas). Auf einem war zu lesen: „Ich bin tot und hatte bis zuletzt nie das Gefühl, jemandem zur Last zu fallen. Im Hospiz war ich umsorgt und willkommen.“
Hospizdienst der Caritas: Marktbesucher stellen sich dem Thema
Und siehe da: Viele Marktbesucher stellten sich diesem Thema, das ansonsten so gerne verdrängt wird. „Die Leute bleiben stehen und informieren sich“, berichtete Zimmermann beim Besuch der SZ. Einem aus Afrika stammenden Mann habe sie gerade erklärt, was der Begriff „Hospiz“ eigentlich bedeutet, andere hätten beklagt, dass es im Kreis keine stationäre Einrichtung gibt.
„Es ist einfach wichtig, uns ein Stück weit bekannt zu machen“, betonte die hauptamtliche Leiterin der ehrenamtliche Gruppe. Die rund 35 Aktiven (bis auf einen Mann alles Frauen) sind für den gesamten Oberkreis zuständig. Sie begleiten schwerstkranke und sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg, sie hören zu, schenken Zeit, bieten Gespräche und Entlastung an.
Hospizdienst der Caritas: Gegen aktive Sterbebegleitung
Vor allem aber möchte sich die Hospizgruppe mit ihrem Engagement gegen eine aktive Sterbebegleitung wenden. Auch in der heimischen Region würden Menschen diesbezügliche Angebote in Anspruch nehmen, sagte Zimmer. „Wir akzeptieren das zwar, sagen aber als Hospizdienst, das ist nicht notwendig.“ Heutzutage sei ein weitgehend schmerzfreies und vor allem würdevolles Leben bis zum Schluss möglich.
Wer sich für die Arbeit der Gruppe interessiert, kann sich bei Karin Zimmermann unter Tel. (0 27 41) 93 77 31 oder via E-Mail melden.
Autor:Thorsten Stahl (Redakteur) aus Betzdorf |
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