Kreis als Schulträger am Ende der Möglichkeiten
Kann Bertha-von-Suttner-Realschule plus gerettet werden?

- Der Kreis als Träger der Realschule plus in Betzdorf wird in
den nächsten Wochen beraten, wie – und ob – es mit der „Bertha“ weitergeht. - Foto: rai (Archiv)
- hochgeladen von Katja Fünfsinn (Redakteurin)
thor Betzdorf. Beide tragen große Namen, und beiden droht das gleiche Schicksal: Die Bertha-von-Suttner-Realschule plus in Betzdorf könnte wie schon die Don-Bosco-Schule in Herdorf aufgrund immer weiter zurückgehender Schülerzahlen aufgelöst werden. Wie berichtet, liegen für das neue Schuljahr nur noch 19 Anmeldungen für die 5. Klasse vor, der Abwärtstrend der vergangenen Jahre hat sich noch einmal verstärkt. Schon im nächsten Jahr könnte die „Bertha“ unter die Mindestgröße von 181 Schülern rutschen.
„Es ist das Ergebnis des Elternwillens“, stellte am Dienstag Landrat Dr. Peter Enders im Gespräch mit der SZ klar. Und er deutete an, dass er den Kreis als Schulträger am Ende seiner Möglichkeiten sieht, aktiv dagegen zu steuern. „Wir können nur reagieren und appellieren. Doch solange der Elternwille entscheidet, können wir das nicht beeinflussen.“ Nachdem das Land zuletzt die Sprachförderung ausgebaut hatte, zog der Kreis mit der Schulsozialarbeit nach – ohne Auswirkungen auf die Anmeldezahlen. Die Eltern, so der Landrat, suchten sich inzwischen Alternativen. Davon gebe es in der Nachbarschaft genug.
Landrat will nach Lösungen suchen
Dabei war Enders erst vor wenigen Wochen persönlich zu Besuch an der Realschule plus, um Schüler im Rahmen des Europa-Wettbewerbs zu ehren: „Ich war positiv überrascht von der Qualität der Beiträge und wie das präsentiert wurde“, lobte er die Arbeit. Enders will nach eigenen Angaben nicht abwarten, bis die Untergrenze erreicht ist. Gemeinsam mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) als Schulbehörde soll ein gemeinsamer Weg gesucht werden. Noch am Dienstag war ein Telefonat mit ADD-Präsident Thomas Linnertz geplant. Natürlich könne der Kreis als Schulträger den Antrag stellen, die Schule zu schließen: „Aber so einfach möchte ich es mir nicht machen.“ Auch die Fraktionen im Kreistag werden sich nun wieder mit der „Bertha“ befassen. Bereits vor einigen Jahren hatte Bürgermeister Bernd Brato angeregt, die Westerwaldschule in Gebhardshain bei den Neuaufnahmen zu deckeln, um so der „Bertha“ mehr Luft zu verschaffen. Diese Option könne ebenfalls diskutiert werden, sagte Enders, so etwas sei aber nur in Abstimmung mit der Schulbehörde möglich. Letztlich müsse es auch darum gehen, auch unangenehme Wahrheiten auszusprechen.
Autor:Thorsten Stahl (Redakteur) aus Betzdorf |
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