Offenbarungseid geleistet: Dennoch Küche gekauft
ruth Betzdorf. Atan B. bestellte sich in einem Betzdorfer Möbelgeschäft eine Küche für rund 10600 DM, obwohl er zuvor bereits einen Offenbarungseid geleistet hatte. 1000 DM konnte er in bar anzahlen, der Rest sollte vom Konto abgebucht werden. Die 9600 DM wurden zwar abgebucht, aber eben so schnell wieder zurückgebucht. Atans Konto war leer. Vor Gericht gab der 34-Jährige an, die Küche nur deswegen gekauft zu haben, weil er einen größeren Geldbetrag von seinem Bruder erwartete. Das Geld kam nicht, stattdessen eine Anzeige. Der Vertreter sah seinen Fehler ein, erschien deshalb ohne Rechtsbeistand vor Gericht: »Ich habe eine Fehler gemacht, dazu muss ich jetzt stehen«. Richter Dr. Orlik Frank akzeptierte das Geständnis und verurteilte ihn zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe, die er für drei Jahre zur Bewährung aussetzte. Zusätzlich muss Atan 500 Euro an die Aids-Hilfe in Koblenz zahlen. Zur Urteilsbegründung: Atan B. habe in Kauf genommen, dass die Küche nicht bezahlt wird. »Merken Sie sich: Kaufen Sie erst etwas, wenn Sie es bezahlen können«, riet ihm der Richter abschließend.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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