Hoher Anteil an Briefwählern im AK-Land
Reichlich frische Luft und wenige Wähler

- Reichlich frische Luft und wenig Wähler: Die Landtagswahlen laufen, und auch im AK-Land prägt der hohe Anteil an Briefwählern die Arbeit in den Wahllokalen. Unser Foto ist im Freusburger Bürgerhaus entstanden.
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damo Betzdorf/Freusburg. Die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz läuft - und zwar schleppend. Schon im Vorfeld hatte sich herauskristallisiert, dass viele Wahlberechtigte in Zeiten der Pandemie auf Nummer sicher gehen und per Post wählen würden. Und das prägt am heutigen Wahlsonntag auch die Arbeit in den Wahllokalen.
Luftlinie liegen knapp 5 Kilometer zwischen den Arbeitsplätzen von Thomas Dohme und Zainab Molsberger - aber das, was beide erzählen, klingt identisch. "So dünne war es noch nie", sagt Dohme, der in der Betzdorfer Martin-Luther-Grundschule den ehrenamtlichen Posten des Wahlvorstehers übernommen hat. Und er weiß, wovon er spricht: "Ich mach das schon seit Jahrzehnten." Auch Zainab Molsberger ist eine alte Wahl-Häsin, und ihr Fazit ist identisch: "Das ist heute so schleppend wie nie."
Bis zu 80 Prozent Briefwähler
In Betzdorf, wo drei Wahlbezirke zu einem zusammengefasst worden sind, kommt Wahlhelferin Marion Pfeiffer gegen Mittag auf kaum 80 abgegebene Stimmen - und das bei 1800 Wahlberechtigten in ihrem Stimmbezirk. Ähnlich wenig Stimmen sind es zur Mittagszeit in Freusburg. Überraschend ist das aber nicht: Von den 888 Wahlberechtigten im Burgdorf hatten 433 die Briefwahl beantragt. Geht man davon aus, dass bei einer Landtagswahl ja nicht 100 Prozent, sondern eher 60 bis 70 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen, werden in Freusburg am Ende des Tages "schätzungweise 80 Prozent der abgegebenen Stimmen auf dem Postweg angekommen sein", überschlägt Zainab Molsberger.

- Landesweit werden am Ende des Wahltags wohl knapp zwei Drittel der Stimmen auf dem Postweg abgegeben worden sein. Und so geht's in den Wahllokalen - hier in der Turnhalle der Martin-Luther-Grundschule Betzdorf - ziemlich überschaubar zu.
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Aber dass es eben keinen Ansturm auf die Wahllokale gibt, spielt den Ehrenamtlern ins Blatt: Sie müssen über ein strenges Hygienekonzept wachen - und je weniger Andrang, desto leichter ist das. Aber in den beiden Wahllokalen, die die SZ bereits besucht hat, läuft's in Sachen Infektionsschutz ohnehin rund: "Alle sind sehr diszipliniert und halten sich an die Regeln", berichtet Dohme. Und die Vorbereitung - auch da stimmen Molsberger und Dohne überein - sei schlichtweg tadellos gewesen: Desinfektionsmaterial, Masken, Kugelschreiber, Schnelltests und viele andere Hygieneartikel mehr seien in großzügig bemessener Anzahl vorhanden.
Prognose schwierig
Durch die vielen Briefwähler ist eine Prognose zum Wahl-Ausgang nur sehr schwer zu prognostizieren. Allerdings spricht viel für ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Nachdem die SPD in den Umfragen lange hinter der CDU lag, konnte sie in jüngsten Erhebungen vor der Wahl an den Christdemokraten vorbeiziehen und liegt jetzt zwei beziehungsweise vier Prozentpunkte vor der CDU. Sobald sich die ersten Trends abzeichnen, werden wir natürlich aktuell darüber berichten.


Autor:Daniel Montanus (Redakteur) aus Betzdorf |
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