Reinhold Peters gestorben
Lange Jahre Aushängeschild der heimischen FWG
sz Betzdorf. Betzdorfs früherer Bürgermeister Rudolf Schwan hat ihn einmal »als Persönlichkeit mit eigenständigem Charakter bezeichnet«. Und diese Eigenständigkeit hat er sich bis zuletzt bewahrt. Dieser Tage ist im Alter von 77 Jahren Reinhold Peters gestorben. In den 80er bis Mitte der 90er Jahre gehörte der Betzdorfer zu den wohl prominentesten Kommunalpolitikern – nicht nur in der Verbandsgemeinde, sondern im gesamten Kreis. Jahrelang war Peters fast so etwas wie ein Synonym für die heimische FWG.
Seine berufliche Karriere als Kaufmann führte den aus Hamm (Sieg) stammenden Peters über zwei Stationen in die erfolgreiche Selbstständigkeit. Seine hier erprobte Durchsetzungskraft kam ihm auch in der Politik zugute. Sein großes Ziel war der Aufbau und der Zusammenschluss der Freien Wählergruppen zu einem starken Verband im Kreis Altenkirchen. 1989 war es geschafft: Die FWG zog mit Reinhold Peters, der ein Jahr zuvor zum Kreisvorsitzenden gewählt worden war, in den Kreistag ein. 1992 rückte der Betzdorfer an die Spitze des FWG-Bezirksverbands. Auf Landesebene übernahm er das Amt des stellv. Vorsitzenden.
Für die »großen« Fraktionen im Kreistag war Peters zwar stets ein begehrter Verhandlungspartner, dennoch verfolgte er stets eigene politische Ziele bzw. verlor nie die Interessen der FWG aus den Augen. Peters blieb stets ein Mann mit Ecken und Kanten, die er sich nicht glatt schleifen ließ. Dabei ging er nie dem Konflikt aus dem Weg, manchmal suchte er ihn sogar. Den damaligen Landrat Herbert B. Blank nannte er einmal einen »Lausbub« und nahm damit in Kauf, aus einer Kreistagssitzung geworfen zu werden.
Über 15 Jahre wirkte Peters zudem als Mitglied der Stadt- und Verbandsgemeinderatsfraktion Betzdorf, lange Zeit als deren Sprecher. 1994 zog er sich aus der Kommunalpolitik in seinem Wohnort zurück, 1997 kam es zum Bruch mit der FWG. Bereits ein Jahr hatte er sein Amt als Kreisvorsitzender niedergelegt. Peters blieb dem Kreistag allerdings für einige Zeit als fraktionsloses Mitglied erhalten.
Sein Rückzug aus der Politik hatte auch mit persönlichen Schicksalsschlägen zu tun. Aufopferungsvoll und beispielhaft kümmerte sich der Betzdorfer um seinen Sohn, der nach einem schwerem Unfall Mitte der 80er Jahre pflegebedürftig geworden war.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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