Seit 20 Jahren Mahner für mehr Gerechtigkeit in der Dritten Welt
»Aktionskreis Eine Welt Handel« feiert mit Freunden
cazi Betzdorf. Hermann Reeh vom Weltladen in Betzdorf ist, das kann niemand bestreiten, schon beinahe so etwas wie ein öffentliches Gewissen – zumindest was seinen unermüdlichen und ehrenamtlichen Einsatz für den »Fairen Handel« betrifft. So ist es vor allem ihm und seinen zahlreichen Mitarbeitern zu verdanken, dass der »Aktionskreis Eine Welt Handel« am vergangenen Samstag seinen 20. Geburtstag feiern durfte. Zu einer gemeinsamen Feier im ev. Gemeindehaus waren Kunden, Mitglieder und Förderer des Eine-Welt-Ladens eingeladen worden.
Nach einer Begrüßung durch Hermann Reeh wurden nochmals Konzept und Arbeit vorgestellt. Zusammen mit l400 weiteren Eine-Welt-Läden in Europa ist es das Ziel, die durch politische und wirtschaftliche Fehlentscheidungen entstehende Armut in den Entwicklungsländern zu bekämpfen und gegen die Ausbeutung der Natur und insbesondere der dort lebenden Menschen anzugehen. »Gerechtigkeit mit der Einkaufstasche«, lautet Reehs Schlagwort.
Nur wenigen Konsumenten in den Industrieländern sei bewusst, dass billige Massenprodukte aus Großmärkten, so etwa Schokolade, von Kindern hergestellt würden, die dafür ohne Lohn und unter katastrophalen Bedingungen arbeiten müssten, berichtete Herrmann Hesse, ein Mitglied des Weltladens. Dagegen wurde am Beispiel von Bananen gezeigt, dass der Weltladen den Erntearbeitern das Fünffache des Lohnes zahle, den sie üblicherweise erhalten würden. Auf diese Weise würden mit 75000 Euro Jahresumsatz bereits 150 Familien in Entwicklungsländern unterstützt; durch diese finanzielle Hilfe können dann z.B. Eltern ihre Kinder ernähren und zur Schule schicken.
Neben Vertretern des Ev. Kirchenkreises dankten auch die Bundestagsabgeordneten Sabine Bätzing (SPD) und Werner Wittlich (CDU) Reeh für sein Engagement im »Fairen Handel«; von den Grünen war Wolfgang Westphal und von der PDS Martin Klein zum Gratulieren gekommen. Sabine Bätzing, die selbst bei der »Aktion Schutzengel« aktiv ist, sprach auch das aktuelle Problem der Kinderprostitution an, das weltweit zwei Millionen Minderjährige betrifft und stark mit dem Massentourismus verbunden ist.
Nach einer gemütlichen Runde mit musikalischen Einlagen der Gruppe »The Friends« und mit – natürlich fair gehandeltem – Kaffee und Kuchen hatten die Gäste noch die Gelegenheit, verschiedene Produkte aus dem Weltladen zu erwerben.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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