Keine Begeisterung in Wallmenroth
Siegtal-Radweg kommt entlang der B 62

- Der geplante Siegtal-Radweg wechselt im Bereich der Dasbergstraße an einem Fahrbahnteiler als Überquerungshilfe die Straßenseite. Foto: rai
- hochgeladen von Rainer Schmitt (Freier Mitarbeiter)
rai Wallmenroth. Den Spatz in der Hand oder die Taube auf dem Dach? Der Ortsgemeinderat entschied sich für den Spatz: Bei zwei Gegenstimmen votierte das Gremium für den Ausbau des Siegtal-Radweges im Bereich Dasberg entlang der B 62.
Die ausgestellten Pläne des Landesbetriebs für Mobilität Diez fanden auch Interesse bei den Besuchern, die zur Ratssitzung in der Turnhalle erschienen waren. Ortsbürgermeister Michael Wäschenbach lenkte den Blick auf den Plan, nach dem gebaut werden soll. Von den „dicken Steinen“ in Richtung Betzdorf soll auf der linken Seite der Radweg in Richtung Wallmenroth führen.
Vor der Einmündung Dasbergstraße ist ein Fahrbahnteiler als Überquerungshilfe geplant. Der Radweg verläuft auf der rechten Seite am Sportplatz vorbei und schließt an den dortigen Geh- bzw. Radweg an. Gesamtlänge: 870 Meter. Die 830 Meter links sollen 2,5 Meter breit ausgebaut werden, die 40 rechts rund 1,6.
Das Plandetail Fahrbahnteiler, sagte Wäschenbach, „ist das einzige positive, was ich an der Planung finde“. Er hatte einst vorgeschlagen, weiter unten am Dasberg die Radfahrer auf die Siegseite zu bringen. Der Durchlass unter der B 62 wäre seiner Meinung nach mit einfachen Mitteln zu öffnen gewesen.
Hier hätten die Radfahrer auf die rechte Seite wechseln und „mal die Sieg sehen“ können, und der Weg hätte weiter bis zum Sportplatz geführt. Das sei abgelehnt worden, sagte Wäschenbach. Man könne sich nun für die Taube oder den Spatz entscheiden: „Die unmittelbare Nähe zur B 62 ist nicht, was ich mir unter einem naturnahen und flussbenannten Radweg vorstelle.“
Viele Jahre sei man an dem Thema dran, sagte Christoph Moog (CDU). Mehrfach habe man gefordert, dass man einen Radweg nahe an der Sieg haben möchte. Das sei abgelehnt worden. Die Mehrheit sei dafür, den Spatz zu nehmen. „Der Dasberg ist eine ganz gefährliche Straße“, sagte Moog. Wer mit dem Auto die Straße befahre, wisse das – Radfahrer sowieso. Stimme man dem Ausbau zu, bringe das eine gewisse Sicherheit. Vielleicht komme es 2021 wirklich zu einem Bau dieses Teilstückes.
Der Rat hat aber Wünsche. Konkret ging es um den geplanten Fahrbahnteiler, der Überquerungshilfe vor der Dasbergstraße. An der Linienführung und dem Verkehrsfluss habe sich nichts geändert. Der Ortsgemeinderat möchte, dass eine Fahrbahnverschwenkung als geschwindigkeitsdämpfende Maßnahme geprüft wird. Angeführt wurde auch, dass ein paar Meter weiter ein gefährlicher Übergang zum Sportplatz bestehe. Angeregt wurde zudem, dass geprüft werden solle, ob am Fahrbahnteiler eine verkehrsabhängige Ampelregelung geschaffen werden kann: Wenn ein Radfahrer kommt, soll für die Verkehrsteilnehmer auf der B 62 die Ampel auf Rot wechseln. Die drei Punkte wurden einmütig angenommen. Bei zwei Nein-Stimmen wurde dem Ausbau des Radweges in diesem Abschnitt in dieser Form zugestimmt.
„Dann wollen wir hoffen, dass es bald losgeht und der Spatz in unserer Hand bleibt“, sagte Ortsbürgermeister Wäschenbach, der dem Ausbau in dieser Form sein Votum versagt hatte.
Autor:Rainer Schmitt (Freier Mitarbeiter) aus Betzdorf |
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