BIS AUF WEITERES
Styropormassaker

- SZ-Redakteurin Nadine Buderath.
- Foto: SZ
- hochgeladen von Christian Schwermer (Redakteur)
Kollege Böhler erzählte ja kürzlich an dieser Stelle von „Herrn Amselmann“ (ich musste fast über meinem Käsebrötchen weinen) – aber: Er ist natürlich nicht der Einzige mit einem Vogel.
Vor einigen Wochen berichteten mir meine Eltern aufgeregt: Das auf ihre äußere Küchenfensterbank gestellte Vogelhäuschen sei bei den ortsansässigen Meisen auf großes Interesse gestoßen. Ich legte mich also auf die Lauer und konnte ebenfalls das Anflugprozedere beobachten. Problem: Bei dem Häuschen handelte es sich eigentlich nur um ein reines Deko-Exemplar, sprich: Es hatte zum Beispiel nicht die erforderliche Klappe zur Reinigung. Aber nicht nur das weckte bei meiner Mutter und mir weibliche (Für-)Sorgeinstinkte. War das Häuschen nicht zu groß für möglichen Vogelnachwuchs? Würden die Mini-Meisen, sollte es denn welche geben, es aus dem sehr tiefen Bau herausschaffen? Nachdem in stundenlanger Arbeit eine Klappe in die Rückwand gesägt worden war, kam meine Mutter auf einen – so schien es uns – wunderbaren Einfall: Wegen umfangreicher Renovierungsmaßnahmen im Haus gab es jede Menge Styroporplattenreste, die wurden zurechtgeschnitten und in drei Lagen (der Deutsche dämmt ja gerne) ins Häuschen gepackt. Kurz überlegte ich, das Ganze noch mit ebenfalls übriggebliebenem Klick-Vinyl auszulegen, sah aber dann doch davon ab.
Hach, was würden die Meisen glücklich sein und ihre Eier/Küken auf den wärmenden Styropor betten! Zudem wäre die kleine Erhöhung eine wunderbare Hilfe, wenn die Kleinen irgendwann flügge wären! Tja, so dachten wir …
Nur, es dauerte nicht lange, da fingen die Meisen an, nun ja …, „auszukoffern“. Immer und immer wieder flogen die Tiere ins Vogelhäuschen und tauchten mit weißen Brocken im Schnabel wieder auf. Erzbergbau ist ja lange rum, jetzt war Styroporabbau angesagt! Und die Flocken waren ÜBERALL: Auf meiner zwei Etagen darunter befindlichen Terrasse, im nahen Spinnennetz, im Garten meiner Nachbarn (falls ihr das lest: Sorry wegen des Kunstschnees!). Jetzt haben wir nachgeholfen und den Großteil des Styropors entfernt. Aber das wahr wohl auch wieder nicht ganz
richtig …
Autor:Nadine Buderath (Redakteurin) aus Betzdorf |
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